Die argentinischen Agrarproduzenten werden ab Montag (11.) einen 72-stündigen Handelsstreik durchführen. Damit protestieren sie gegen die Entscheidung der argentinischen Regierung, die Maisexporte vorübergehend auszusetzen. Die argentinische Regierung hat letzte Woche die Registrierung neuer Maisexporte mit einem Versanddatum bis Februar vorübergehend ausgesetzt, um die Inlandsversorgung mit Getreide zu gewährleisten. Dies war eine völlig unerwartete Entscheidung für die landwirtschaftliche Produktionskette. Argentinien ist der Drittexporteur von Mais weltweit und hat nach offiziellen Angaben zwischen Januar und November 2020 rund 36 Millionen Tonnen Getreide für 5,843 Millarden US-Dollar verschifft.
Der Schritt des peronistischen Präsidenten Alberto Fernández entfachte historische Spannungen zwischen der Regierungspartei, die tendenziell auf Marktinterventionspolitik zurückgreift und dem ländlichen Sektor, der zu einer liberaleren Politik neigt. „Wir lehnen die Schließung des Maisexportregisters ab, da dies eine absolut schädliche Maßnahme für Argentinien insgesamt ist“, so die Landwirtschaftsverbände „CRA“, „SRA“ und „CONINAGRO“ in einer Erklärung.
Update, 11. Januar
Die argentinische Regierung gab am Montag bekannt, dass sie die Ende Dezember beschlossene Aussetzung der Maisexporte aufgehoben hat. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass vorläufig eine Grenze von 30.000 Tonnen pro Tag für das offiziell registrierte Volumen gelten wird.
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