Nach einem fehlgeschlagenen Befreiungsversuch hat Paraguay einen einflussreichen Drogenboss in sein Heimatland Brasilien abgeschoben. Zuvor hatten ungefähr zwanzig Mitglieder des brasilianischen Verbrechersyndikats „Primeiro Comando da Capital“ (PCC) versucht, ihren inhaftierten Anführer Giovanni Barbosa Da Silva – alias „Bonitao“ und „Coringa“ – aus der Polizeistation Pedro Juan Caballero zu befreien. Die Angreifer nahmen zunächst drei Beamte der Nationalen Polizei als Geiseln, die das Hauptquartier der Kriminalpolizei in Pedro Juan Caballero bewachten. Der Angriff endete mit der Freilassung der Polizeibeamten und der Festnahme von zwei mutmaßlichen Mitgliedern der PCC. Nach dem Angriff auf die Polizeiwache und den Versuch Giovanni Barbosa da Silva zu befreien, hat Präsident Mario Abdo Benítez die sofortige Ausweisung des Verbrechers angeordnet und ihn in die Grenzstadt Ciudad del Este überstellen lassen.
Für Barbosa da Silva, der von der Staatsanwaltschaft als neuer PCC-Führer in Paraguay angesehen wird, gibt es in Brasilien mehrere Haftbefehle, unter anderem wegen Verbrechen des illegalen Handels und Drogenmissbrauchs, der Finanzierung und der Integration einer kriminellen Vereinigung. In den letzten Jahren hat sich die PCC in Paraguay niedergelassen, insbesondere in der Region Pedro Juan Caballero, um den Drogen- und Waffenhandel zu kontrollieren. Nach Angaben der Behörden werden diese Operationen auch von hochrangigen Mitgliedern, die in Gefängnissen inhaftiert sind und sich auch der Rekrutierung von „Soldaten“ aus paraguayischen Gefangenen widmen, aus paraguayischen Gefängnissen geleitet.
Leider kein Kommentar vorhanden!