Inmitten eines Konflikts mit dem Agrarsektor hat die Regierung von Argentinien am Montag (31.) den Betrieb von zwölf Rindfleisch exportierenden Unternehmen ausgesetzt und mehr als 220.000 Kilogramm des Produkts beschlagnahmt. Grund für diese Maßnahme sollen Verfahrensunregelmäßigkeiten sein. Argentinien ist der fünftgrößte Rindfleischlieferant der Welt. Die Regierung hat vor zwei Wochen die Exporte für einen Monat eingestellt und will damit versuchen, einen starken Anstieg der Inlandspreise zu stoppen. Damit löste sie einen wütenden Protest des Agrarsektors aus.
Das Nachbarland von Chile, Bolivien, Paraguay, Brasilien und Uruguay exportierte im Jahr 2020 insgesamt 897.500 Tonnen Rindfleisch im Wert von 2,710 Milliarden US-Dollar. Von dieser Menge gingen 462.000 Tonnen nach China. In den ersten vier Monaten dieses Jahres stiegen die Lieferungen nach China um 26,9 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020 auf 150.472 Tonnen. Dies bedeutete einen Umsatz von 506,7 Millionen US-Dollar.
Update, 20. Juni
Nach Angaben der argentinischen Regierung werden die seit dem 18. Mai ausgesetzen Rindfleischexporte nächste Woche wieder aufgenommen.
Update, 23. Juni
Die zulässige Exportmenge bleibt nach Angaben der Regierung bis mindestens zum 31. August auf fünfzig Prozent der durchschnittlichen Ausfuhr im vergangenen Jahr beschränkt. Der Export einiger in Argentinien besonders beliebter Fleischstücke bleibt weiterhin untersagt. Ebenfalls soll „ein Plan zur Erhöhung der Rindfleischproduktion von derzeit 3,2 Millionen Tonnen pro Jahr auf 5 Millionen Tonnen“ auf den Weg gebracht werden.
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