Mexikos Regierungspartei hat Pläne aufgegeben, die Lithiumproduktion zu verstaatlichen und fördert nun die Aufnahme privater Investoren. Dadurch soll das Potenzial des Landes in Bezug auf das Metall, das zur Herstellung von Batterien verwendet wird, entwickelt werden. Mexiko, ein wichtiger Produzent von Kupfer und Silber, verfügt über große potenzielle Lithiumreserven. Das meiste davon befindet sich in schwer abbaubaren Tonvorkommen, deren Gewinnung kostspielig und technisch kompliziert ist. Nachdem er Ende letzten Jahres die Möglichkeit angekündigt hatte, ein staatliches Lithiummonopol zu errichten, änderte Senator Alejandro Armenta nun seine Meinung. Der Vorsitzende der Finanzkommission des Oberhauses und wichtiger Verbündeter von Präsident Andres Manuel Lopez Obrador arbeitet nun stattdessen einen Gesetzesentwurf zur Förderung eines regulierten Marktes aus.
„Wir sind überzeugt, dass wir private Investitionen brauchen, wir sind Verbündete von nationalistischen Investoren und auch von ausländischen Investoren, die uns respektieren“, so Armenta in einem Interview mit „Reuters“ und führte seine neue Haltung darauf zurück, dass er die rechtlichen Rahmenbedingungen in anderen Ländern studiert habe. Nach seinen Worten wird ein marktfreundliches Lithium-Gesetz im September mit dem Beginn einer neuen Legislaturperiode, nach den Zwischenwahlen am 6. Juni (Erneuerung der Abgeordnetenkammer), eingeführt. Die wachsende Nachfrage nach dem Metall hat ein weltweites Gerangel um die Sicherung der Versorgung ausgelöst und die Erschließung der mexikanischen Lithiumvorkommen könnte dazu beitragen, die globalen Quellen zu diversifizieren. Diese konzentrieren sich derzeit auf wenige Länder, allen voran Australien und Chile.
Die Lithiumproduzenten sind bestrebt, die Produktion aggressiv zu steigern. Der globale Gigant „Albemarle“ will seine Kapazität in diesem Jahr verdoppeln und der Rivale „SQM“ plant, die Lithiumkarbonatmenge bis 2021 um mehr als siebzig Prozent zu erhöhen. Lithium wird aus Solen, die häufig in Südamerika vorkommen oder aus Hartgestein, meist in Australien, gewonnen. Die Salzseen im Länderdreieck zwischen Argentinien, Bolivien und Chile verfügen über ungefähr die Hälfte der globalen Lithiumvorkommen. Dabei beziehen sich die Gewinnungstechnologien weitgehend auf Salzverdunstungsteiche. Lithiumreiche Salzsolen machen etwa drei Viertel der Weltproduktion aus, der Rest entfällt auf den Gesteinsabbau. Die bisher gefundenen mexikanischen Ablagerungen sind jedoch meist in Tonsedimenten eingeschlossen. Diese Verteilung ist der Grund, weshalb es für Mexiko äußerst schwierig sein wird, ein neuer Akteur in der globalen Industrie zu werden.
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