„Junior Jein“: Kolumbianischer Sänger und Sozialaktivist ermordet

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"Jein" war einer der Vorläufer des "Salsa Chocke" (Musikstil des Genres Salsa) und eine der bekanntesten Stimmen der kolumbianischen Pazifikregion (Fotos: Twitter)
Datum: 15. Juni 2021
Uhrzeit: 15:00 Uhr
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Autor: Redaktion
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Der kolumbianische Sänger und Sozialaktivist Harold Angulo „Junior Jein“ ist am Montag (14.) in Cali, dem Epizentrum der Proteste gegen die Regierung des kolumbianischen Präsidenten Iván Duque, ermordet worden. „Jein“ war einer der Vorläufer des „Salsa Chocke“ (Musikstil des Genres Salsa) und eine der bekanntesten Stimmen der kolumbianischen Pazifikregion. Er war dafür bekannt, dass er Massaker und gewaltsames Verschwindenlassen durch die Sicherheitskräfte und paramilitärische Gruppen anprangerte. Das kolumbianische Institut für Entwicklungs- und Friedensstudien „Instituto de Estudios para el Desarrollo y la Paz de Colombia“ (Indepaz) hat hervorgehoben, dass der Künstler ein wichtiger kultureller Führer war, der in der Stadt Cali lebte und sich dort mit den Opfern des Massakers von Llano Verde solidarisierte. Seine Unterstützung richtete sich an die jungen Leute im Widerstand während des Nationalen Streiks.

Die Behörden in Valle del Cauca haben eine Untersuchung des Mordes an dem 37-Jährigen angekündigt. Die Tat ereignete sich, als er einen Nachtclub betrat, um aufzutreten. Er wurde von bewaffneten Männern mit Gewehren und einer Pistole angegriffen, die mehrfach auf ihn schossen. Das Opfer wurde in ein nahegelegenes medizinisches Zentrum gebracht, starb aber an den Folgen von sechs Schusswunden in Kopf, Brust und Beine. Die Stadtverwaltung von Cali hat eine Belohnung von umgerechnet knapp über 10.000 Euro für Hinweise auf die Drahtzieher und Motive des Anschlags ausgesetzt. Dies zusätzlich zu der von der Gouverneurin von Valle, Clara Luz Roldan, ausgelobten Belohnung von umgerechnet 43.000 Euro.

Mit der Ermordung von „Junio Jein“ wurden in diesem Jahr im Nachbarland von Venezuela bisher einundsiebzig soziale Anführer getötet, wobei diejenigen, die im Zusammenhang mit dem am 28. April begonnenen landesweiten Streik getötet wurden, nicht mitgezählt sind.

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