USA: Kuba und Venezuela weiterhin auf der „schwarzen Liste“

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Millionen sind bereits vor der Diktatur in Venezuela geflüchtet (Foto: UNHCR/Ilaria Rapido Ragozzino)
Datum: 02. Juli 2021
Uhrzeit: 12:55 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Vereinigten Staaten behalten Nicaragua, Venezuela, China und Kuba auf ihrer „schwarzen Liste“ von Ländern, die nicht genug zur Bekämpfung des Menschenhandels tun. Gleichzeitig warnte Washington vor Problemen in Staaten wie Israel oder Saudi-Arabien, wie aus einem aktuellen Bericht des State Department hervorgeht. „Dieses Verbrechen ist ein Affront gegen die Menschenrechte und die Menschenwürde“, so Staatssekretär Antony Blinken bei der Vorstellung des Jahresberichts. Laut Blinken stellt der Menschenhandel eine „unverhältnismäßige Belastung“ für diejenigen dar, die in den Entwicklungsländern „durch andere Ungerechtigkeiten unterdrückt werden“ und warnte, dass die Corona-Pandemie die Probleme unter den am meisten gefährdeten Menschen „verschlimmert“ hat.

Der Chef der US-Diplomatie hob Chinas „ungeheuerliches“ Vorgehen gegen Uiguren und andere muslimische Minderheiten in der westlichen Provinz Xinjiang hervor, wo fast eine Million Menschen Zwangsarbeit verrichten müssen. Die Liste der siebzehn Länder wird ergänzt durch Afghanistan, Algerien, Myanmar, Komoren, Eritrea, Guinea-Bissau, Iran, Nordkorea, Malaysia, Russland, Südsudan, Syrien und Turkmenistan. Die Aufnahme in die „Schwarze Liste“ kann zur Verhängung von Sanktionen führen, wie dem Einfrieren von nicht-humanitärer und nicht-kommerzieller Hilfe für die sanktionierten Länder oder dem Ausschluss von Krediten von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF), wenn dies von US-Präsident Joe Biden so beschlossen wird.

In Bezug auf Kuba stellte der Bericht fest, dass die „Regierung das Muster der Ausnutzung von Arbeiterexportprogrammen mit starken Anzeichen von Zwangsarbeit, insbesondere in ihrem ausländischen medizinischen Missionsprogramm, ausnutzt. Im Fall von Nicaragua stellte das State Department fest, dass das nicaraguanische Regime „weiterhin das Ausmaß des Menschenhandels im Land herunterspielt, obwohl die Zivilgesellschaft von einem Anstieg der Opferzahlen im Jahr 2020 berichtet.“ Hinsichtlich der Situation Venezuelas warnte Washington, dass die „Behörden nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen“, einschließlich illegaler kolumbianischer Organisationen, Unterstützung und ein freizügiges Umfeld bieten, „um Kindersoldaten für bewaffnete Konflikte und Sexhandel zu rekrutieren und einzusetzen, während sie auf venezolanischem Territorium ungestraft operieren“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Elisabeth Goll

    Diese Meldung hat leider den Charakter einer Propagandameldung der US-Regierung, weil unhinterfragt insbesondere gegenüber Cuba unbewiesene, monströse Behauptungen verbreitet werden: dass die Hilfsprojekte cubanischer Ärzte und Gesundheitsfachleuten als „Menschenhandel“ verunglimpft werden. Und dies ausgerechnet von einer reichen Großmacht, die meist Soldaten in andere Ländern schickt und für unzählige Kriege, Terroraktionen, Subversionen, Manipulationen etc.gerade in Lateinamerika verantwortlich ist. Es ist bedauerlich, dass der Jargon und die Narrative dieses Haupttäters übernommen werden, Wann also kommen zu solchen Themen die Statements und Einschätzungen aus Cuba? Oder auch die Weltmeinung: letzte Woche wurde die Blockadepolitik der USA gegen Cuba von 184 Staaten (zum 29sten Mal) verurteilt und deren Ende eingefordert. Die US-Blockade gegen Cuba ist eine Menschenrechtsverletzung gegen die 11 Mio. CubanerInnen – und meines Erachtens „der Rede“ wert.

  2. 2
    C.H. Sievers

    @ Frau Elisabeth Goll:
    Zunächst einmal können wir uns das alberne „Gender- Geschwurbel“ sparen, dieses hilft nämlich weder den Cubanern noch den Venezolanern, gleich ob männlich oder weiblich.
    Der LP- Artikel zitiert nichts weiter als die offizielle Meinung der derzeitigen US- Administration.
    Der Artikel hatte hingegen nicht den Anspruch, die „Behauptungen der US.- Administration in irgend einer Weise zu hinterfragen, zu kommentieren, auf deren Richtigkeit und/oder Inhalt zu überprüfen, oder Ähnliches.

    Ja, es gibt „Hilfsprojekte“ aus Cuba, vornehmlich hinsichtlich auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung. Allerdings sind dies keine „Hilfsprojekte“ welche etwa cubanische Ärzte leisten. Vielmehr ist dies ein Projekt des cubanischen Staates, welcher cubanische Ärtze und Krankenpflegepersonal, mit mehr oder weniger Zwang dazu verpflichtet diesen Dienst im Ausland zu tun. Der cubanische Staat lässt sich diese Dienste, sehr gut, i.d.R. in harter US- Währung bezahlen, das cubanische Personal sieht davon nichts, es wird im Lande selbst in cubanischer Landeswährung, also dem quasi wertlosen CUP, auf dem üblichen Minimallevel entlohnt. Nicht wenige dieses Personals setzen sich im Ausland ab und versuchen irgendwie in die USA zu gelangen, warum wohl? Die auf Cuba verbliebenen Familienangehörigen müssen sich hiernach jede Menge, sehr ernsthafter Fragen der offiziellen Stellen anhören, werden vom örtlichen CDR drangsaliert und haben auch ansonsten jede Art von Repressalien zu befürchten.
    Diese medizinischen Dienstleistungen aus Cuba haben, welcher vornehmlich in den Armenvierteln stattfindet, was an sich erst einmal sehr ehrenwert ist, zugleich auch den Hintersinn, hiermit die Heilslehre vom Sozialismus und dessen Errungenschaften zu verbreiten. Es liegt nahe, damit in den Armenvierteln zunächst einmal auf sehr fruchtbaren Boden zu fallen, denn die einheimischen Regierungen waren und sind niemals Willens und/oder in der Lage gewesen, für die Armen und Schwachen etwas i.R. eines Sozialstaates, oder Sozialwesens zu tun, was zumindest f. das vormals stinkreiche Venezuela eine elende Schande und ruchlose Schandtat ist. Im letztlichen Ergebnis hat dies solche Verbrecher, Bauernfänger und von Russland und Cuba protegierte wie H.C.F. und noch schlimmer N. Maduro befördert. Geändert hat sich freilich gar nichts, das Elend ist nur noch weitaus größer geworden, die elende Korruption und der Diebstahl, welche zuvor schon überbordend war, hat monströse Ausmaße angenommen. Selbstverständlich und gebetsmühlenartig wiederholend schuldig sind nicht etwa die eigenen Leute=Verbrecher, sondern natürlich vielmehr wieder einmal mehr die US- Amerikaner, wie immer und immer die gleiche Leier.
    Das Argument mit dem Menschenhandel ist natürlich ausgemachter Quatsch. Ich würde es eher als eine moderne Form der Sklaverei, gepaart mit politischer Indoktrination bezeichnen wollen.
    Natürlich sind die reichen Großmächte für all die Dinge verantwortlich, welche Sie benannt haben. Dies gilt aber für die USA genau so, wie für Russland und China, sie tun in Lateinamerika alle das Gleiche, eben nur mit unterschiedlichen Mitteln und Methoden, vor dem ausschl. Hintergrund der Ausbeutung und Gewinnmaximierung, das Ganze heißt: Imperialismus!
    Deswegen ist dieser Imperialismus mit all seinen Auswüchsen und Folgen keineswegs besser oder zu entschuldigen, nur weil dieser gerade von irgend einer „genehmen Seite“ betrieben wird.

    Die Blockadepolitik gegen Cuba ist ohne Zweifel eine Menschenrechtsverletzung, zudem völlig sinn- und wirkungslos, wie die Geschichte gezeigt hat und liefert der cubanischen Administration seit Jahrzehnten immer die gleiche hohle Ausrede für eigenes, völliges Unvermögen und Staatsversagen.

    So,…… jetzt haben Sie dazu ein „statement/Einschätzung“ aus Venezolanischer und Cubanischer Sicht. Und noch zu Schluss, sparen Sie sich naive Belehrungen, über die angeblichen Wohltaten des sog. Sozialismus und die Zustände in Venezuela und auf Cuba, ich weis im Gegensatz zu Ihnen, als venezolanischer Staatsbürger und jahrzehntelangem Cuba- Kenner (von Innen) ganz genau wovon ich hier schreibe.

    • 2.1
      Claudia

      Gut geschrieben!!

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