In den letzten achtundvierzig Stunden wurden im zentralamerikanischen Land El Salvador insgesamt zweiunddreißig Morde verübt. Präsident Nayib Bukele hat die Polizei und die Streitkräfte angewiesen, in verschiedenen Teilen des Landes Razzien durchzuführen, um eine Eskalation dieser Straftaten einzudämmen. „Ich habe Einsätze der nationalen Zivilpolizei und der Streitkräfte an den Orten angeordnet, an denen gestern und heute Morde registriert wurden“, teilte das Staatsoberhaupt in einer schriftlichen Botschaft mit. Allein am Mittwoch (10.) gab es mindestens zwanzig Morde, bis zu dieser Eskalation der Gewalt verzeichnete die Polizei durchschnittlich drei pro Tag.
„In den kommenden Stunden werden wir neue Maßnahmen ankündigen, um die Eskalation der Gewalt einzudämmen und den salvadorianischen Bürgern ihren Seelenfrieden wiederzugeben“, so der Staatschef. Im Rahmen des von der Bukele-Regierung genehmigten Plans zur territorialen Kontrolle unterstützt die Armee die Polizei bei Sicherheitsmaßnahmen für die Bürger. Die Behörden führen die meisten Tötungsdelikte im Land auf Banden zurück. Die „Mara Salvatrucha“ und das „Barrio 18“ haben in El Salvador rund siebzigtausend Mitglieder, von denen nach Angaben der Behörden mehr als siebzehntausend inhaftiert sind und operieren mit Morden, Erpressung, Drogenhandel und anderen illegalen Aktivitäten. Als Folge des Anstiegs der Tötungsdelikte setzten die Polizeibehörden Ruhetage für das Personal aus, um der eskalierenden Gewalt zu begegnen.
El Salvador schloss das Jahr 2020 mit 1.322 Tötungsdelikten ab, das sind durchschnittlich zwanzig Tote pro 100.000 Einwohner, weniger als die 2.398 im Jahr 2019 und die niedrigste Zahl seit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 1992, so die offiziellen Daten.
Leider kein Kommentar vorhanden!