Neue Stachelschweinart in Brasilien entdeckt

stachler

Coendou longicaudatus longicaudatus - Foto: Carlos A. Aya
Datum: 15. November 2021
Uhrzeit: 13:55 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Morphologische Analysen, DNA-Sammlungen und Vergleiche waren für fünf Forscher entscheidend, um eine weitere Stachelschweinart in Brasilien zu identifizieren. Es ist das „Coendou longicaudatus“ (Langschwanzstachelschwein). Bis dahin wurde er mit seinem bereits bekannten Cousin „Coendou prehensilis“ (Baumstachler/Greifstachler) verwechselt. Das Tier ist die elfte brasilianische Art dieser Gruppe. Laut Anderson Feijó, einem der Autoren der Studie, hat das neue Stachelschwein zwei Unterarten, die in verschiedenen Gebieten des Landes leben: im Cerrado und im Amazonasgebiet.

„Die Amazonas-Populationen sind die Unterart ‚Coendou longicaudatus longicaudatus‘ und die Populationen im Cerrado und Pantanal sind die Unterart ‚Coendou longicaudatus boliviensis‘. Bis dahin ging man davon aus, dass diese Unterarten zur Art ‚Coendou prehensilis‘ gehören, die im Land weit verbreitet ist. Aber in zehn Jahren Forschung haben wir festgestellt, dass das nicht der Fall ist. Wir haben herausgefunden, dass der echte ‚Coendou prehensilis‘ ein sehr begrenztes Verbreitungsgebiet hat, nur in der Region des Atlantischen Waldes im Nordosten vorkommt und sich deutlich von den Stachlern in anderen Biomen unterscheidet“, erklärt Feijó.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Untersuchung war, dass die Art „Coendou baturitensis“, von der man annahm, dass sie auf die Serra de Baturité in Ceará beschränkt sei, auch im östlichen Amazonasgebiet in den Bundesstaaten Maranhão und Pará vorkommt, so der Experte. „Daher haben wir jetzt vier Gruppen dieser Stachler des prehensilis-Komplexes“, schließt er. Die neue Entdeckung gibt Anlass zu großer Besorgnis im Hinblick auf das drohende Aussterben dieser Arten, die nicht so zahlreich sind, wie man sich das vorstellt: „Wenn keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden, könnte diese Art des Atlantischen Waldes aussterben“, so seine Schlussfolgerung.

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