Kolumbien: Tausch von Schulden gegen Natur

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Die Entwaldung in den Dschungeln und Wäldern des südamerikanischen Landes, das zu den artenreichsten der Welt gehört, nahm im Jahr 2021 um 1,5 Prozent auf 174.103 Hektar zu, von denen 112.899 Hektar auf den kolumbianischen Amazonas entfielen (Foto: Archiv)
Datum: 16. August 2022
Uhrzeit: 08:22 Uhr
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Autor: Redaktion
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Kolumbien wird sich auf die Bekämpfung der starken Abholzung konzentrieren, die Vieh- und Fleischindustrie stärker kontrollieren und im Gegenzug für die Wiederherstellung der Natur einen Erlass der Auslandsschulden vorschlagen. Dies gab die Ministerin für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, Susana Muhamad, am Freitag (12.) bekannt. Die Entwaldung in den Dschungeln und Wäldern des südamerikanischen Landes, das zu den artenreichsten der Welt gehört, nahm im Jahr 2021 um 1,5 Prozent auf 174.103 Hektar zu, von denen 112.899 Hektar auf den kolumbianischen Amazonas entfielen. „Die erste Herausforderung besteht darin, die Abholzung zu stoppen und zwar in den Regionen, in denen Friedensabkommen geschlossen wurden“, so Muhamad auf einem Wirtschaftskongress in der Karibikstadt Cartagena. Die Entwaldung hat nach der Demobilisierung der ehemaligen FARC-Guerilla im Jahr 2016 zugenommen. Tausende von Kämpfern wurden aus den Regionen abgezogen, die von kriminellen Banden genutzt wurden, um große Gebiete in den Bergen und im Dschungel unter ihre Kontrolle zu bringen.

Eine weitere Herausforderung für die Regierung wird die Überwachung der Fleischindustrie sein. „Ein gigantisches Ziel ist die Rückverfolgung von Vieh und Fleisch, von Vieh und der Fleischindustrie“, betonte Muhamad. „Heute sind 80 Prozent des Fleisches nicht rückverfolgbar und wir sollten uns als Gesellschaft dazu verpflichten, dafür zu sorgen, dass keine Produkte auf dem Markt oder in großen Supermärkten zu finden sind, die aus abgeholzten Gebieten stammen“, fügte sie hinzu. Die Ministerin kündigte auch an, dass sie einen Erlass der kolumbianischen Auslandsschulden im Gegenzug für die Wiederherstellung der Wälder und des Dschungels fordern werde, einen Vorschlag, den Präsident Gustavo Petro am Sonntag bei seiner Amtseinführung gemacht hatte.

„Auf internationaler Ebene bemühen wir uns zusammen mit Präsident Gustavo Petro um einen Erlass der Auslandsschulden im Austausch gegen die Natur, denn offensichtlich stecken wir in der Haushaltsrechnung des Landes und im Staatshaushalt viel Geld in die Begleichung der Auslandsschulden und wie wir wissen, sind wir in einer angespannten Haushaltslage. Es ist ein Werk für die Menschheit und die Menschheit muss erkennen, dass wir, wenn wir diese Arbeit gut machen wollen, auch über die entsprechenden Kapazitäten verfügen müssen. Ich denke, dass der Tausch von Schulden gegen Natur eine gute Formel für Umweltgerechtigkeit ist“, schloss sie.

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