In der paraguayischen Stadt Pedro Juan Caballero an der Grenze zu Brasilien ist am Dienstag (6.) ein Journalist ermordet worden. Nach ersten Berichten der Behörden wurde Humberto Coronel, 33, von einem Mann auf einem Motorrad erschossen, als er gerade in sein vor dem Sender „Radio Amambay“ geparktes Auto steigen wollte. In Pedro Juan Caballero, die als die gewalttätigste Stadt des Landes gilt, wurde der Bürgermeister im vergangenen Mai bei einem Anschlag erschossen. Der Radiosender, der der Familie des ermordeten Bürgermeisters José Carlos Acevedo gehört, informierte in seinen sozialen Netzwerken über den Angriff auf Coronel, der auch für die Website „Mbykymi Noticias“ arbeitete.
Coronel und der Journalist Gustavo Báez meldeten der Polizei am 10. Juni, dass sie Opfer von Drohungen geworden seien. Damals fand Báez in seinem Haus ein rotes Schild in portugiesischer Sprache, auf dem er und Coronel beschuldigt wurden, „zu viele Dinge zu wissen“, berichteten lokale Medien am Dienstag. Staatsanwältin Katia Uemura, die sich zum Tatort begab und eine erste Inspektion der Überwachungskameras vornahm, erklärte gegenüber Reportern, dass der Angreifer einen Helm und eine Jacke trug und allein auf einem schwarzen Motorrad unterwegs war. Vom fahrenden Motorrad aus gab er zehn Schüsse ab, von denen acht den Journalisten trafen.
Update, 14. September
Die Staatsanwaltschaft hat den mutmaßlichen Täter des Mordes an dem Journalisten Humberto Coronel angeklagt. Der Mann, der als Mauricio Miguel Recalde identifiziert wurde, wird des Mordes beschuldigt. Sein Aufenthaltsort ist nicht bekannt.
Leider kein Kommentar vorhanden!