Jahrhundertelange Sklaverei: Brasilien ist dem afrikanischen Kontinent etwas schuldig

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In einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem Staatschef José Maria Neves am Mittwoch (19.) sagte Lula, dass das südamerikanische Land in Form von Bildung, Ausbildung und Industrialisierung an das afrikanische Volk "zahlen" müsse (Foto: Ricardo Stuckert)
Datum: 20. Juli 2023
Uhrzeit: 14:59 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Brasilien ist dem afrikanischen Kontinent für die jahrhundertelange Sklaverei etwas schuldig. Dies teilte Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bei seinem Besuch auf den Kapverden mit. In einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem Staatschef José Maria Neves am Mittwoch (19.) sagte Lula, dass das südamerikanische Land in Form von Bildung, Ausbildung und Industrialisierung an das afrikanische Volk „zahlen“ müsse. „Ich möchte diese Beziehung zum afrikanischen Kontinent wiederherstellen, denn wir Brasilianer wurden von den Afrikanern geformt. Unsere Kultur, unsere Hautfarbe, unsere Größe sind das Ergebnis der Rassenmischung zwischen Indigenen, Schwarzen und Europäern. Und wir sind dem afrikanischen Kontinent zutiefst dankbar für alles, was in den 350 Jahren der Sklaverei in unserem Land entstanden ist“, bekräftigte das Staatsoberhaupt.

Und er fuhr fort: „Wir glauben, dass die Form der Gegenleistung, die Brasilien erbringen kann, die Möglichkeit ist, Menschen auszubilden, die sich in den verschiedenen Bereichen, die der afrikanische Kontinent braucht, spezialisieren, um bei der Industrialisierung und der Landwirtschaft zu helfen. Und wir wollen mit meiner Rückkehr in die Präsidentschaft die guten und produktiven Beziehungen, die Brasilien mit dem afrikanischen Kontinent hatte, wiederherstellen.“ In seiner Rede kritisierte Lula auch den ehemaligen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro. Ihm zufolge hat Brasilien in den letzten Jahren einen Rückzug vom Kontinent erlebt, der aber wieder rückgängig gemacht werden soll.

„Brasilien hat eine Menge Möglichkeiten. Brasilien hat das Potenzial, dem afrikanischen Kontinent in vielen Bereichen zu helfen. Hätten wir keine leugnende Regierung gehabt, hätte Brasilien einen Impfstoff gegen Covid herstellen können, Brasilien hätte dem afrikanischen Kontinent helfen können. Aber leider hatten wir eine falsche Regierung, die nicht das getan hat, was notwendig war, um sich um die Menschen zu kümmern“, so Lula. Seit seinen ersten Tagen im Amt, als er die Umstrukturierung des Außenministeriums ankündigte, hat sich Lula Afrika immer mehr angenähert.

Der Besuch in Kap Verde fand kurz nach seiner Rückkehr aus Belgien statt, wo Lula in Brüssel mit der Europäischen Union (EU) und der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac) zusammentraf. Brasilien, Kap Verde und sieben weitere Länder sind Teil der Gemeinschaft Portugiesisch sprechender Länder (CPLP). Die Gruppe wird in diesem Jahr an einem Gipfel der Staats- und Regierungschefs in São Tomé und Príncipe teilnehmen.

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  1. 1
    Paddy7

    Ich schaffe es nicht, diesem ätzenden Pharmalobbyist zuzuhören!
    Es ist unglaublich! Mindetens 6 Präsidenten und Anwärter in Afrikanischen Staaten wurden ermordet, weil sie sich der Impfmafia entgegen stellten.
    Lula ist ein Impffanatiker der selbst keine Covid-Spritze nehmen würde. Seine Impfattrappen kann er sich sparen.
    Und wie kann er davon reden, dass er Afrika etwas zurückgeben wolle, wenn im eigenen Land die Leute kaum Arbeit haben und nicht wissen, wie sie ihre Kinder ernähren sollen?
    Brasilien steht Afrika im nichts nach und hat gewaltige Probleme! Die Jugend hat keine Berufschancen und die Lebensmittel kosten im Vergleich zum Minimallohn das Zehnfache, als in anderen Europa. Die Urenkel der Afrikanischen Sklaven stehen heute nicht besser da und sind die meisten Opfer von Polizeigewalt. Die höchste Arbeitslosigkeit geht auf die schwarze Bevölkerung und sie haben genau so wenig Schule bekommen, wie man sie in Afrika bekommt.
    Diese Heuchelei des Herrn Lula ist einfach unglaublich! In Wahrheit will er doch nur das Land ausbeuten, wie man es schon immer in Afrika gemacht hat.
    Die Kollonialisten sind noch immer dort und strotzen vor Korruption.
    Brasilien ist ja selbst Opfer vom Kollonialismus. Die Reichen stopfen ihre Taschen voll und für die Armen haben sie nicht einmal ein Sozialprogramm.
    Lula hat die Hilfe an die Impfung gebunden und erpresst sein eigenes Volk.
    Wärend die Politiker in Saus und Braus leben und alles bezahlt bekommen, lassen sie die eigenen Menschen von der Hand in den Mund leben. Ich kenne Brasilien. Hier regieren verschieden Banden und Milizen und die Politik ist genau so korrupt.
    Brasilien braucht selbst eine Starthilfe, bevor es irgend jemand anderem helfen kann.
    Das Wasserproblem in Brasilien ist enorm. Keine Kläranlagen und verseuchtes Wasser von verschiedenen Produktionszweigen sind offensichtliche Umweltprobleme. 5G Antennen sind ihnen wichtiger als ein richtiges Abfallmanagment.
    Pestizdhersteller haben freie Hand und vergiften ganze Landstriche.
    Ausserdem, haben wenn schon die Europäer an Brasilien und Afrika etwas zu schulden!
    Die Europäer brachten die Afrikaner als Sklaven und die Europäer haben ihre Plantagen auf Brasilianischem Boden ausgebeutet.
    Und wann werden Reportation an den Indigenen im eigenen Land gezahlt?
    Diese wurden ermordet, weil sie nicht als Sklaven dienten.
    Also Lula, bleib endlich zu Hause und kümmere Dich um das eigene Volk, als die ganze Zeit um den Globus zu jeten! Wieviel Kohlenstoff verbrauchst Du mit Deiner Vielfliegerei? Wenn man schon von grünen Zertifikaten reden?

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