Waldbrände bedrohen einzigartiges Ökosystem in Brasilien

ibama

Feuerwehrleute kämpfen gegen die Waldbrände im brasilianischen Pantanal, dem größten tropischen Feuchtgebiet der Welt (Foto: Ibama)
Datum: 11. Juni 2024
Uhrzeit: 14:22 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

Feuerwehrleute kämpfen gegen die Waldbrände im brasilianischen Pantanal, dem größten tropischen Feuchtgebiet der Welt. Das Pantanal ist die Heimat von Jaguaren, Riesenameisenbären und Riesenflussottern. Lokalen Medienberichten zufolge wurden im Bundesstaat Mato Grosso do Sul bereits fast 32.000 Hektar durch die Brände zerstört. Klimaexperten zufolge hat die diesjährige Waldbrandsaison früher begonnen und ist intensiver als in den Vorjahren. Feuerwehrleute erklärten, dass ihre Bemühungen, die Flammen zu löschen, durch starke Winde am Wochenende behindert wurden. Außerdem hat es in der Region weniger geregnet als in anderen Jahren, was die Ausbreitung der Brände erleichtert hat.

Nach Angaben des brasilianischen Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) ist die Zahl der Brände seit Beginn des Jahres bis zum 9. Juni um 935 % höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Anstieg ist besonders besorgniserregend, da die Hochsaison für Waldbrände erst im Juli beginnt.
Die Behörden des Bundesstaates Mato Grosso do Sul riefen im April den ökologischen Notstand aus, da die geringen Niederschläge ideale Bedingungen für Waldbrände schufen. Die Zahl der Brände im Jahr 2024 ist die höchste seit 2020, dem schlimmsten Jahr in Bezug auf die Brände im Pantanal. In jenem Jahr wurden etwa 30 % des Pantanals durch Feuer vernichtet. und der Unterschied in der Anzahl der Feuerausbrüche in diesem Jahr im Vergleich zum letzten Jahr ist schon jetzt atemberaubend.

Zwischen dem 1. Januar und dem 9. Juni 2023 waren 127 Brände gemeldet worden. Im gleichen Zeitraum dieses Jahres waren es 1.315. Vinicius Silgueiro von der örtlichen Nichtregierungsorganisation Instituto Centro da Vida erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: „Am besorgniserregendsten ist, dass die Zahl der Brände sogar in der Regenzeit zugenommen hat“. Silgueiro warnte, dass sich die Situation auf dem Höhepunkt der Trockenzeit im August und September wahrscheinlich weiter verschlechtern werde. Letzte Woche kündigte die brasilianische Bundesregierung an, dass sie mit den Regierungen der Bundesstaaten Mato Grosso do Sul und Amazonien zusammenarbeiten werde, um die Waldbrände zu bekämpfen. Umweltministerin Marina Silva betonte, es sei wichtig, schneller auf Brände zu reagieren und gleichzeitig mehr dafür zu tun, dass sie gar nicht erst ausbrechen.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Für diese News wurde noch kein Kommentar abgegeben!

Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine eingegebenen Daten und meine IP-Adresse nur zum Zweck der Spamvermeidung durch das Programm Akismet in den USA überprüft und gespeichert werden. Weitere Informationen zu Akismet und Widerrufsmöglichkeiten.