In Haiti breitet sich die Cholera immer weiter aus und hält bereits fünf Provinzen fest in ihrem Griff. Nach letzten Zahlen des haitianischen Gesundheitsministeriums haben sich bislang 14.642 Menschen infiziert, insgesamt 917 Todesopfer sind landesweit zu beklagen. Damit stieg die Zahl der Todesopfer seit Freitag um mehr als 120.

Sämtliche inländischen und internationalen Gesundheitsdienste vor Ort bereiten sich mittlerweile auf eine rasch ansteigende Zahl von Erkrankungen in den kommenden Tagen und Wochen vor. Auch in den Gebieten, aus denen bislang noch keine Fälle gemeldet wurden, werden nun entsprechende Einrichtungen installiert. Die panamerikanische Gesundheitsorganisation PAHO geht inzwischen von bis zu 200.000 zukünftigen Erkrankungen aus. Nach Meinung der Experten ist der Cholera-Virus tief in der Umwelt verankert und wird noch für mehrere Jahre für Neuinfektionen auf der Karibikinsel sorgen.
Inzwischen wurden zahlreiche Aufklärungskampagnen über die Cholera-Epidemie an den Schulen des Landes gestartet. Die Kampagne zielt darauf ab, Lehrende und Studierende Verhaltensweisen gegen eine Infektionen durch die Krankheit aufzuzeigen.
Die oberste Gesundheitsbehörde Haitis hat aufgrund dieser beängstigenden Prognosen mit den zahlreichen Partnern vor Ort die umgehende Errichtung von 10 weiteren Cholera-Behandlungszentren für besonders schwere Fälle veranlasst. Die Einheiten haben eine Kapazität zwischen 100 und 400 Betten und sollen vor allem die Krankenhäuser entlasten, in denen die Anzahl der Betten allerdings ebenfalls deutlich aufgestockt werden soll.
Die meisten Cholera-Fälle verlaufen nach Auffassung der Mediziner minderschwer und können in der Regel mit einer oralen Rehydratationslösung in kommunalen Einrichtungen behandelt werden. Zudem wurde die Verteilung von Informationsblättern zur Prävention und Chlortabletten zur Desinfektion des Trinkwassers sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten intensiviert.
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