In Haiti breitet sich die Cholera immer weiter aus und hält alle zehn Provinzen des Landes fest in ihrem Griff. Nach letzten Zahlen des haitianischen Gesundheitsministeriums haben sich bislang 16.799 Menschen infiziert, insgesamt sind 1.034 Todesopfer landesweit zu beklagen. Damit stieg die Zahl der Todesopfer innerhalb von zwei Tagen erneut um 117.
Seit dem Ausbruch von Cholera in Haiti am 19. Oktober 2010 steigt die Zahl der Infizierten immer weiter an. Mehr als 16.000 Cholerakranke werden zur Zeit in Krankenhäusern und Ambulanzen behandelt. Die Dunkelziffer jedoch liegt schätzungsweise viermal so hoch. Zunächst hatte sich die Seuche weniger schnell verbreitet, als befürchtet. Inzwischen jedoch ist die Cholera außer Kontrolle geraten.
Was viele direkt nach dem Erdbeben befürchtet haben, ist nun neun Monate später eingetroffen: der Ausbruch einer Seuche. Haitis Gesundheitsbehörden sind zunächst davon ausgegangen, dass die Infektionen auf die Ursprungsregion, etwa 80 km von Port-au-Prince entfernt, zu begrenzen seien. Inzwischen aber ist bestätigt, dass der Erreger sich rasant verbreitet und auch die Hauptstadt betroffen ist. Sorge bereitet vor allem auch die extrem hohe Sterblichkeitsrate mit etwa sechs Prozent. „Normalerweise sterben nur ein Prozent der Erkrankten“, gab Caritas-International bekannt.
Unter hygienisch einwandfreien Bedingungen könnte die Krankheit relativ einfach behandelt, und ihre Verbreitung eingedämmt werden. Unbehandelt jedoch kann eine Ansteckung mit Cholera innerhalb von Stunden durch die starke Dehydrierung des Körpers zum Tod führen. Die Krankheit brach nach offiziellen Angaben in dem Département (Provinz) Artibonite, etwa 80 Kilometer nördlich von Port-au-Prince, am Ufer von Haitis größtem Fluss aus. Verseuchtes Wasser im Trinkwasserkreislauf gilt als wahrscheinliche Ursache. Nach unbestätigten Meldungen sollen Händler in Artibonite Wasser aus verunreinigten Quellen bezogen und dann abgefüllt als Trinkwasser verkauft haben.
Update: 16/11-19:30 MEZ
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