Heute ist der 18.November, ein wichtiger Tag. Denn heute ist Feiertag, für die paar die Arbeit haben – der Großteil hat jeden Tag Feiertag. Heute gibt es gibt eine Schlacht zu feiern, die feiert man am liebsten, nicht nur in Haiti. Ich spreche nicht von der Schlacht der Schreier gegen die Blauhelme, die eben gleichzeitig auf dem Platz der Helden tobt, unten vor den Ruinen des Nationalpalastes. Ich spreche von der entscheidenden Befreiungsschlacht am 18.November 1803 gegen die Franzosen der letzten großen Schlacht. So ist es nur logisch, dass heute alle Geschäfte und Schulen geschlossen sind, Schlachten muss man feiern, besonders Siege.
Also am 18.November 1803 kam es zur letzten großen Schlacht in Vertieres, in der die Franzosen geschlagen wurden. Diese Niederlage führte zur Freiheit mit alldem was folgte, alles hat ja immer seinen Preis, und alles hat immer auch zwei Seiten, ein Trost (?). Am ersten Januar 1804 wurde also die Unabhängigkeit Saint Domingues, des späteren Haitis rechtsgültig, und die Revolution endete in der Gründung des ersten freien lateinamerikanischen Staates. Dieses stellte die Regierung Jean-Jacques Dessalines’ und folgende vor schwierige Aufgaben sowohl auf diplomatisch-juristischer Ebene als auch im Bereich der Handelsbeziehungen. Das ging dann 200+x Jahre so weiter, und heute stehen wir inmitten von Erdbeben, Hurrikanen, Cholera, Niemandsland und anderen Scherbenhaufen.
Soeben tobt wieder eine Schlacht auch in Vertières-Cap-Haïtien, Hinche, Cayes, unten in der Prinzenstadt und auf dem Heldenplatz, und ganz bestimmt auch anderswo. Es darf ja nicht einmal sein ohne. Und in 10 Tagen kommt ohnehin ein neuer Präsident, der soll mit den Problemen fertig werden. Wenn das UNO & Co. schon nicht fertig brachten.
So wird heute gefeiert, getanzt, gesungen, diskutiert und politisiert. Bestimmt so intensiv wie noch nie. Wenn’s nur endlich etwas nützen würde!
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