Bolivien: Erneute Unruhen wegen Preiserhöhungen

Datum: 25. Januar 2011
Uhrzeit: 06:26 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Plünderung mehrerer Lebensmittelgeschäfte

In der bolivianischen Stadt Llallagua ist es zu Unruhen gekommen. Grund der Proteste sind die angestiegen Lebensmittelpreise im Departamento Potosí, im südamerikanischen Anden-Hochland von Bolivien. Ein Grossaufgebot der Nationalen Polizei konnte eine größere Konfrontationen zwischen Händlern und Bergleuten vermeiden.

Nach Angaben lokaler Medien kam es bei den Demonstrationen von mindestens 3.000 Bergleuten zur Plünderung mehrerer Lebensmittelgeschäfte und anderer Einzelhandelsgeschäfte. Die aufgebrachte Menge skandierte lauthals gegen die Preiserhöhungen, die nach ihre Worten die Bevölkerung lähmen. „Die Polizei vermied zunächst die Konfrontation mit den Protestanten. Sollte sich die Lage verschlechtern, werde ich die Regierung um eine eine militärische Intervention bitten, gab der Bürgermeister von Llallagua, Tomás Quiroz bekannt.

Die Zinnminen von Llallagua gehörten zu den größten und reichsten Erzlagerstätten der Welt, hier gründete der Zinnbaron Simón I. Patiño sein Weltimperium, hier befand sich das größte Bergwerk Lateinamerikas. Nach dem Zusammenbruch des Zinnmarktes in den 1980er Jahren wurden die bolivianischen Minen reprivatisiert und nach und nach viele der Minen geschlossen, auch hier in Llallagua und der Nachbarstadt Siglo XX. Heute leben in Llallagua noch viele Mineros, die auf eigene Faust oder in kleinen Kooperativen in den alten Bergwerksstollen unter miserablen Sicherheitsbedingungen arbeiten oder den Schutt der riesigen Abraumhalden nach Zinnresten durchsuchen.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!