Der Vizepräsident der dominikanische Ärztekammer (CMD), Clement Terrero, hat dem Ministerium für öffentliche Gesundheit vorgeworfen, Fälle von Cholera bewusst zu verheimlichen. Nach seinen Worten entsprechen die Statistiken im beliebten Urlaubsgebiet nicht der Wahrheit und stimmen nicht mit der tatsächlichen Anzahl der Fälle überein.
Terrero beschrieb in einem Interview die Haltung des dominikanischen Gesundheitsministers Bautista Rojas Gomez als unverantwortlich und beklagte den Niedergang des öffentlichen Gesundheitssystems in der DomRep.
In Venezuela, dem Nachbarland von Brasilien, ist seit zehn Jahren kein Fall von Cholera aufgetreten. An einer Feier in der Dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo nahm eine Gruppe von mehr als 452 venezolanischen Staatsbürgern teil. Nach ersten Erkenntnissen sollen unter anderem verzehrte Hummer, welche aus dem Grenzfluss Pedernales stammen, für den Ausbruch der Cholera verantwortlich sein. Kurz nach ihrer Rückkehr wurde bei 112 Personen die bakterielle Infektion offiziell bestätigt. Inzwischen haben die Behörden den Notfallplan aktiviert und die Kontrollen am Flughafen Simón Bolívar de Maiquetía verstärkt.
Obwohl die venezolanischen Behörden bereits kurz nach der Familienfeier Cholerainfektionen bei ihren Staatsbürgern diagnostizierten und öffentlich bekannt gaben, hat sich im beliebten Urlaubsland selbst anscheinend niemand infiziert. Dass es die Behörden der Dominikanischen Republik mit der Wahrheit dabei nicht so genau nehmen, ist aus Zeiten der Schweinegrippe bekannt. Bisher sollen im direkten Nachbarland zu Haiti erst 238 Bürger mit der Cholera infiziert und eine Person gestorben sein. Dies wird von internationalen Experten bereits seit geraumer Zeit angezweifelt. Ihrer Meinung nach werden die Zahlen bewusst zu tief angesetzt, da das Land vom Tourismus abhängig ist und keine Panik erzeugt werden soll.
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