Wissenschaftler des Nationalen italienischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie haben vor einem schweren Erdbeben in Chile gewarnt. Laut ihrer Studie hat die verheerende Erschütterung vom 27. Februar 2010, welche 521 Menschen tötete und einen Tsunami auslöste, nicht alle seit dem großen Beben von 1835 angestaute Energie abgegeben.
Das Erdbeben in Chile 2010 war ein schweres Erdbeben vor der Küste der Region Maule in Chile. Es ereignete sich am 27. Februar um 3:34 Uhr Ortszeit (6:34 Uhr UTC) etwa 105 km nordnordöstlich der Stadt Concepción. Dem Beben folgte ein Tsunami, der weite Küstenstriche der VII. und VIII. Region Chiles (Maule und Bío-Bío) heimsuchte. Das Beben hatte eine Stärke von 8.8 auf der Momenten-Magnituden-Skala und war das stärkste Erdbeben in Chile seit fast 50 Jahren und das fünftstärkste Beben, das weltweit seit Beginn der seismischen Aufzeichnungen im Jahr 1900 je gemessen wurde.
Die durch das Beben hervorgerufenen regionalen tektonischen Spannungen verursachten in den nachfolgenden Monaten des Jahres 2010 eine Vielzahl weiterer kleinerer und mittlerer Nach- und Folgebeben an den zentralchilenischen Küstenabschnitten. Neueste Untersuchungen, unter Leitung des Wissenschaftlers Stefano Lorito ergaben, dass die vorhandene Energie nicht vollständig abgegeben wurde. „Wir schließen daraus, dass die vorhandenen Spannungen in diesem Bereich zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines weiteren großen Erdbebens in der Nähe führen“, so der Bericht, welcher in der britischen Fachzeitschrift „Nature Geoscience“ veröffentlicht wurde.
Laut Lorito sind die Forscher nicht in der Lage, einen genauen Zeitpunkt bekannt zu geben. Nach ihren Berechnungen würde das neuerliche Beben eine „Größenordnung von 7 bis 8“ auf der Momenten-Magnituden-Skala erreichen. Das Epizentrum wäre laut ihrer Studie in der Nähe der Region Maule.
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