Diesen Test bestanden unter anderem drei Medikamente, die bereits zur Behandlung verschiedener Erkrankungen auf dem Markt sind: ein Mittel gegen Angina pectoris (Bepridil), eines gegen Herzrhythmusstörungen (Amiodarone) und das vielfach eingesetzte Malariamedikament Chloroquin. Chloroquin erhöhte den Progranulinspiegel nicht nur in Versuchen mit Mauszellen auf den Normalwert, sondern auch in Zellen von Patienten mit defektem Progranulingen. Ob Chloroquin auch tatsächlich bei Progranulin abhängiger Frontotemporaler Demenz hilft, wird das Team um Haass und Capell nun in einer klinischen Studie in Zusammenarbeit mit der Universität in London testen.
Die Untersuchungen am Menschen können sehr rasch gestartet werden, da Chloroquin bereits bei zahllosen Menschen eingesetzt wurde, so dass nicht mit schwerwiegenden Nebenwirkungen gerechnet werden muss. Auch wenn die Münchner Wissenschaftler optimistisch sind, warnt Haass dennoch vor überzogenen Hoffnungen. “Der Schritt vom Zell- und Tiermodell zum Patienten ist erfahrungsgemäß mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden und es wird etliche Jahre dauern bis wir wissen, ob Chloroquin bei Progranulin abhängiger Frontotemporaler Demenz eingesetzt werden kann“, so Haass.
Malaria – auch Sumpffieber oder Wechselfieber genannt – ist eine nichtnamentlich meldepflichtige Tropenkrankheit. Die geographische Verteilung der Malaria ähnelt im 21. Jahrhundert der Temperaturverteilung der Erde. Die globale Erwärmung hat auch einen Einfluss auf die Verbreitung der Malaria, beispielsweise in höher gelegenen Regionen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich knapp eine Million Menschen an Malaria, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder unter fünf Jahren.
Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e. V. empfiehlt derzeit in Gebieten mit hohem Malariarisiko (z. B. Hochrisikogebiete Afrikas, Papua-Neuguinea, Salomonen, Brasilien (Bundesstaaten Rondônia, Roraima und Amapá)): Prophylaxe mit Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin oder Mefloquin. In Gebieten mit geringem Malariarisiko ohne bekannte Resistenzen (z. B. Mittelamerika, Haiti, Dominikanische Republik): keine Prophylaxe, bei Erkrankung Notfalltherapie mit Chloroquin.
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