Tierwelt in Lateinamerika: Der Geoffroy-Klammeraffe► Seite 5

Datum: 22. März 2011
Uhrzeit: 06:27 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Grossangelegtes Klammeraffen-Schutzprogramm gestartet

Regenwaldschutz ist überlebenswichtig

Die meisten Klammeraffen-Arten und -Unterarten werden von der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) als gefährdet eingestuft und sind dementsprechend im Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) in Anhang II aufgeführt. Dies bedeutet, dass der Handel mit lebenden Klammeraffen oder auch Teilen von ihnen zwischen den 102 Unterzeichnerstaaten des Abkommens überwacht wird. Zwei Unterarten des Geoffroy-Klammeraffen (A. g. panamensisund A. g. frontatus) gelten sogar als stark bedroht und werden daher in Anhang I des WA geführt. Sie dürfen überhaupt nicht mehr gehandelt werden. Es sind Bestrebungen im Gang, möglichst bald auch die restlichen Klammeraffen-Arten und -Unterarten in Anhang I des WA aufzunehmen.

Honduras, das Ausgabeland der vorliegenden Briefmarken, hat zwar das Washingtoner Artenschutzübereinkommen unterzeichnet und hält sich bei seinen Tier-Importen und -Exporten an dessen Bestimmungen. Leider steht der Klammeraffe aber im Land selber nicht unter gesetzlichem Schutz, kann also straflos gejagt werden. Immerhin geniesst er vollständigen Schutz im 3500 Quadratkilometer grossen Rio-Platano-Reservat, das grösstenteils mit dichtem, unberührtem Tropenwald bedeckt ist. Ausserdem kommt der in Honduras beheimatete «Mexikanische Klammeraffe» noch in je zwei Schutzgebieten in Guatemala und Mexiko sowie in einem Nationalpark in El Salvador vor.

Um der raschen Abnahme der Klammeraffenbestände in Lateinamerika entgegenzuwirken, hat der Welt Natur Fonds der Vereinigten Staaten (WWF-US) ein grossangelegtes Klammeraffen-Schutzprogramm gestartet. Es beinhaltet eine ganze Reihe von Feldstudien, durch welche die zum Schutz der Tiere notwendigen Daten erarbeitet werden sollen. Projekte, die der WWF-US seit mindestens 1983 unterstützt und von denen die Klammeraffen profitieren, sind eine Langzeitstudie der Primaten in Belize, eine Untersuchung der Auswirkungen von Regenwaldstörungen in Brasilien, eine Abklärung des Klammeraffen-Bestands in Kolumbien und eine Studie über die Schutzsituation der Klammeraffen in Ecuador. In Peru werden ferner die Faktoren untersucht, welche einen Einfluss auf die Bestandsdichten der Klammeraffen haben. Schon heute ist allerdings klar, dass dem wirksamen Schutz möglichst grosser Regenwaldstücke überragende Bedeutung zukommt. Einzig dadurch ist das Überleben der Affen auf lange Sicht zu gewährleisten.

Für agência latina press
Markus Kappeler

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