Kuba: Man kann seine Heimat lieben, ohne die Regierung zu mögen

cuba

Datum: 23. März 2011
Uhrzeit: 15:25 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Peter Nahtschlaeger, Wien (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Ein polemischer Kampf gegen das Leben auf Kuba (Und Basis des Lebens auf Kuba ist, ob gut oder schlecht, auch die Politik des Landes) wird immer nur die Abwehr der Kubabefürworter stärken. Kubaner haben ihren Stolz und sind, so seltsam das auch klingen mag, Patrioten. Das beruht auf einer Erkenntnis, die uns Europäern vielleicht fremd geworden ist: man kann seine Heimat lieben, ohne die Regierung zu mögen.

Ein bißchen was zur Kritik zum Artikel von Jörn:

1.) Internet, das angeblich nur für Parteibonzen verfügbar ist: Ein kurzer Test hat mit gezeigt, dass es bei myspace.com rund 2.000 Profile von Kubanern gibt, bei gayromeo.com rund 1.000- 1.300, weitere 4.000 habe ich bei einem kurzen Check auf einer US-Plattform für Schwule gefunden, Summa summarum rund 10.000 Profile aus einem Land, in dem angeblich sich keiner Internet leisten kann oder Internet schlicht nicht vorhanden ist.

2.) Ernährung und Gesundheit: Bei einem direkten Vergleich von zehn Durchschnittsamerikanern (USA) und 10 Kubanern gleichen Alters schneiden die US-Amis sehr bedauerlich schlecht ab. Ich habe selten gesündere Menschen gesehen als in Kuba. Gut, es scheint das verbriefte Recht im Westen zu sein, sich selbst kaputtzumachen …

3.) Bildung und Forschung: Der Bildungsgrad des durchschnittlichen Kubaners hebt sich maßgeblich vom US-Jugendlichen ab. Studien dazu gibt es im Internet zu Hauf. Kuba hat weltweit die am besten ausgebildeten Ärzte für Strahlen- und Hauterkrankungen und die Universitäten des Landes zählen zu den besten im gesamten Süd- und Mittelamerikanischen Bereich.

Mehr zum Thema:

    Die einfachste Methode zu sehen, ob das kubanische System Bestand hat wäre es, das US Embargo ersatzlos zu streichen und den Helms-Burton Act ad acta zu legen. Warum dies noch nicht geschehen ist, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Bedenken jener, die es in der Hand hätten. Zusammengefasst könnte man sagen, dass Kubaner durchwegs gesünder leben und besser gebildet sind als die Bürger der “freien” kapitalistischen Welten, gleichzeitig jedoch ärmer sind und härter für das Wenige kämpfen müssen, als alle anderen. Dies wiederum macht sie zäh, erfindungsreich und zu naturalistischen Professionisten. Die Lebenserwartung ist höher, die Altersgesundheit besser.

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    1. 1
      Miki

      Toller Bericht! Mein Kompliment!! Weiter so!!!

    2. 2
      Miki

      Servus Peter,

      Toller Bericht! Mein Kompliment!! Weiter so!!!

      Noch eine kleine Ergänzung: Kuba hat in ganz Amerika die niedrigste Kindersterblichkeitsrate und wurde erst unlängst von der UNESCO für sein Analphabetisierungsprogramm gelobt.

      Aber: Dein Vorgänger J.E. wollte in seiner blinden Wut auf den kubanischen Kommunismuss all` diese positiven Aspekte nicht wahrnehmen.

    3. Jein, weil es ist wieder so eine zusammenfassung was viele leute gerne hören.unter einem system zu leiden ist immer auch indviduell.patrioten ja.gutes gesundheitliche versorgung ja.die ernährung ist allerdings schlecht und sehr einseitig,was man vielen einheimischen gerade jugendlichen schon im gesicht ansieht.auch ist die hohe lebenserwartung reine augenwischerei.es mangelt nicht unbedingt überall an fleisch an vielfalt auf jedenfall.cubaner müssen oft weit fahren um zu solch einen freien bauernmarkt zu kommen.auch ist es schlecht gerade fleischprodukte auf vorrat zu kaufen.cubaner legen sich einen emailaccount über die von der regierung installierten jovenclubs zu in dem sie wenn sie berechtigt sind hin und wieder ihre mails abrufen können.mit einem eigenen internetanschluss
      hat das nichts zu tun.

    4. 4
      Peter

      @ Internet: Die Emailadressen der jovenclubs oder die cubacorreo Adressen sind aber bei Weitem keine Erklärung für zigtausende Profile in Kontaktforen, die regelmäßig aktualisiert werden. Ich halte es für möglich, dass viele Leute einen Account teilen, oder die Resourcen von Universitäten, Krankenhäusern und anderen Bildungseinrichtungen nutzen. Dazu kommen Privataccounts von Leuten, die einerseits als Lehrer arbeiten und andererseits als „Selbstständige“ Quartiere anbieten, Hotelangestellte, etc … die Möglichkeiten, an Internet zu kommen, sind auch auf Kuba mannigfaltig.

      @ Ernährung: Dass Kubaner wesentlich mehr Obst und Gemüse essen als wir hier in Europa, liegt auf der Hand. Die Ernährung scheint nicht so schlecht – immerhin gehört die Auswahl der Ernährung zum Gesundheitskonzept Kubas, welches bekanntlich vorbildlich ist.

      Wenn man heute in Havanna oder Santa Clara oder Trinidad jugendliche mit ungesunder Gesichtsfarbe sieht, dann hat das zumeist die gleichen Ursachen wie in unseren Breiten: Saufen, Kiffen und Nächte durchmachen.

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