Haiti – Dominikanische Republik: Das 3. Triumvirat

Märchentrommel

Datum: 27. April 2011
Uhrzeit: 13:42 Uhr
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Autor: Otto Hegnauer
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Das 1. Triumvirat fand im Alten Rom statt. Im Jahr 60 v. Chr. schlossen sich Gaius Julius Caesar, Gnaeus Pompeius Magnus und Marcus Licinius Crassus zu einem inoffiziellen Bündnis zusammen, das später erneuert wurde und Namensgrundlage für Dreierbündnisse bis heute bildete. Als 2. Triumvirat bezeichnete ich in einer Kolumne die Zusammenarbeit Clinton-Chavez-Préval, die nebst anderen den haitischen Scherbenhaufen anstelle einer Regierung grob vorsortierten, und jetzt spreche ich von einem 3. Triumvirat, das in der Nation schon bald spürbar werden soll.

Der Gewählte steht nämlich fest; Martelly hat sich entsprechend mit den kompetentesten Köpfen umgeben. Nur vernünftig, dass er nicht alles den vorgeschnitzten einheimischen Kasperköpfen überlassen, oder sogar selber machen will. Nach Urteil von Altmeister Clinton handelt es sich immerhin um den „schwierigsten Job der Welt“. Ich habe dazu zum Glück nichts zu sagen, aber ich darf immerhin meine Meinung äußern. Und die ist unbürokratisch, unkritisch und rein persönlich: mit Baby Doc und Titid Aristide hat er sich unzweifelhaft mit den fähigsten Köpfen umgeben.

Dass er sich deren Querelen mit ebensolcher Bravour zu entledigen weiß – die beiden wollten sich ja gegenseitig immerhin beseitigen – bleibt nur zu hoffen, jetzt gehen endlich die Volksinteressen vor. Und die Interessen der Millionäre – deren es ja mehr geben soll als in der Schweiz – stehen mit denen der (identischen?) „Classe Politique“ kaum mehr zur Diskussion, nachdem das westliche Finanzsystem ohnehin am Kollabieren ist und Auswandern nicht mehr in Frage kommt.

Ist es Religion oder Politik, die das Unmögliche bewirkt? Wenn du mich fragst, es ist nur – Vernunft. Kapitulation vor den Scherbenhaufen. Es sind vorerst Luftschlösser, die nähern sich immerhin dem Bereich des Möglichen. Und die sind garantiert Erdebebensicher.

Damit sind wir bereits bei den nächsten Themen, dem Hausbau, und den Märchen. Denn dass Häuser aus Pappe, Sperrholz und Sandsäcken IN sind, ist längst nicht mehr neu. Und dass mein nächstes Buch ein Märchenbuch ist, auch nicht. So ist es auch nicht abwegig, den selbst erfundenen Märchen ein weiteres vorzuschieben: die nächsten Häuser sind die aufblasbaren. In jeder Stadt wird zum Aufblasen eine Motorpumpe zur Verfügung gestellt (natürlich geht es auch „von Hand“ … ). Die sind mit Bestimmtheit erdbebensicher, noch sicherer als die Luftschlösser. Ganze Städte sind so im Entstehen, erst noch luftgekühlt, und prächtig isoliert. Und wenn man dreinsticht, fällt die ganze, aufgeblasene Stadt zusammen. Ohne ein einziges Todesopfer!

Das ist die Geburt eines Staates. Und die kommt lange vor der der Demokratie..

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Die exklusive Haiti-Kolumne im latina press Nachrichtenportal von Otto ‚Swissfot‘ Hegnauer. Der ehemalige Lehrer lebt seit mehreren Jahrzehnten auf Haiti und berichtet exklusiv von seinem täglichen Leben auf der Insel Hispaniola.

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