In Guatemala hat der Oberste Gerichtshof eine mögliche Auslieferung von Ex-Präsident Alfonso Portillo in die USA bestätigt. Wie ein Justizsprecher am Samstag mitteilte, hätten die Richter einen entsprechenden Antrag der Verteidigung als „offenkundig unzulässig“ (notoriamente improcedente) abgelehnt. Dieser hatte eine Rücknahme der durch ein untergeordnetes Gericht bereits erteilte Auslieferungsbewilligung gefordert.
Portillo war von 2000 bis 2004 Staatsoberhaupt des zentralamerikanischen Landes. Während seiner Amtszeit soll er Millionenbeträge veruntreut haben. Danach hatte er sich zunächst nach Mexiko abgesetzt, wurde dort jedoch später festgenommen und 2008 an sein Heimatland ausgeliefert. Auch in New York läuft derzeit ein Verfahren gegen den heute 60-jährigen. Er soll nach Auffassung des dortigen Gerichts die USA benutzt haben, rund 70 Millionen US-Dollar zu „waschen“.
In Guatemala selbst steht der Ex-Präsident derzeit gemeinsam mit seinem damaligen Finanzminister Manuel Maza sowie Ex-Verteidigungsminister Eduardo Arevalo Lacs vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert für jeden Angeklagten aufgrund von Korruption, Unterschlagung und Geldwäsche eine zehnjährige Haftstrafe. Hierbei geht es um eine Summe von 15 Millionen US-Dollar aus dem Verteidigungsetat des Landes. Zudem soll Portillo lebenslang kein öffentliches Amt mehr bekleiden dürfen. Das Urteil wird in den kommenden Wochen erwartet.
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