Reaktionen in Lateinamerika zum Tod von Osama bin Laden

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Datum: 02. Mai 2011
Uhrzeit: 10:42 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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► Al-Kaida-Chef wurde von US-Spezialeinheit in Pakistan erschossen

Der Tod von Osama bin Laden hat in Lateinamerika unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Bin Laden galt als Drahtzieher der Anschläge auf die World Trade Center in New York am 11. September 2001 war Kopf der Terrororganisation Al-Kaida.

Peru: „Terrorismus Gefahr für etablierte Demokratien“

In Peru beglückwünschte Aussenminister José García Belaunde beglückwünschte die USA zu „dem Erfolg der Operation, welche die jahrelange Anstrengungen, den Chef der Al-Kaida zu suchen und damit den Kopf dieser globalen Terrororganisation zu demontieren, belohnt haben.“

Zudem wolle er am Montag US-Präsident Barack Obama schriftlich ein entsprechendes Glückwunschschreiben übermitteln. Auf der Welt gäbe es nun einen „Horizont der Sicherheit“, zudem erinnere der Vorfall daran, dass der Terrorismus eine Gefahr für die etablierten Demokratien darstelle.

Venezuela: „Das Imperium kennt nur Mord“

In Venezuela kritisierte Vizepräsident Elías Jaua die positiven Reaktionen nach dem Mord an Osama Bin Laden. Er sei nicht überrascht wie „sich Verbrechen und Mord eingebürgert haben und wie es gefeiert wird.“ Die USA würden zudem keine andere Lösungen kennen, weder eine politische, noch eine diplomatische. „Für sie gibt es nur Mord als Ausweg“ resümierte Jaua im staatlichen Fernsehen.

Früher hätten zumindest noch die „imperialistischen Regierungen“ die Form gewahrt. „Nun wird der Tod eines jeden Individuums, und nicht nur der von Elementen ausserhalb der Legalität wie Osama Bin Laden, sondern auch der von Präsidenten und der Familien der Präsidenten offen von den Regierungschefs gefeiert, die sie bombardiert haben“ so Jaua abschliessend.

Kolumbien: „Wichtiger Schlag gegen internationalen Terrorismus“

In Kolumbien hat Staatspräsident Juan Manuel Santos seinem US-amerikanischen Amtskollegen zu der „Operation, die mit dem Tod des Terroristen Osama bin Laden geendet hat“, gratuliert. Es sei ein „wichtiger und entscheidender Schlag gegen den internationalen Terrorismus gewesen“ und beweise zudem, dass „Terroristen, ob früher oder später, immer unterliegen“.

Santos betonte jedoch auch, dass man im weltweiten Kampf gegen den Terrorismus weiter „durchhalten“ müsse. „Es gibt nur einen Weg: durchhalten, durchhalten, durchhalten“ so der Staatschef in einer in Bogotá veröffentlichten Stellungnahme.

Chile: „Tod von Osama bin Laden gute Nachricht“

In Chile bezeichnete Aussenminister Alfredo Moreno den Tod von Osama bin Laden als „gute Nachricht“. In einer Erklärung im nationalen Fernsehen erklärte er wörtlich: „Es ist eine gute Nachricht in Hinblick auf das Verbrechen, welches er begangen hat und sie ihn endlich nach 10 Jahren haben finden können.“

Moreno betonte jedoch, dass mit dem Verschwinden des Terrorchefs die Probleme nicht aufhören würden. Es sei nur ein Person gewesen, die nicht dort hingehen würde, wo die Anschläge stattfinden. Er zeigte sich in diesem Zusammenhang „besorgt“ auf die Sicherheit der in den USA lebenden Chilenen. Vor allem an Flughäfen müsse es nun viel mehr Kontrollen geben.

„Dies hat im eigentlichen Sinne nichts mit Chile zu tun, aber natürlich müssen die Sicherheitskräfte auf der ganzen Welt mehr Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, denn dies ist eine absolut internationale Organisation“ brachte er seine Befürchtungen über Vergeltungsakte der Al-Kaida zum Ausdruck.

Brasilien zeigt sich „solidarisch mit denjenigen, die Gerechtigkeit suchen“

Brasiliens Aussenminister Antonio Patriota geht nach dem Tod von bin Ladens nicht von einer Verringerung der weltweiten Terrorgefahr aus. Entgegen vieler anderer Länder gratulierte Patriota dem US-Präsidenten nicht zu der Ermordung des Al-Kaida-Chefs. In einer ersten Erklärung erklärte er lediglich, Brasilien sei „solidarisch mit denjenigen, die Gerechtigkeit suchen“.

„An erster Stelle verurteilt die brasilianische Regierung den Terrorismus in all seinen Formen und lehnt terroristische Handlungen unabhängig von deren Motive an. Wir können uns nur solidarisch mit den Opfern dieser Taten und denjenigen zeigen, die Gerechtigkeit für diese Taten suchen“ so Patriota wörtlich.

Eine erhöhte Terrorgefahr für sein Land schloss er aus. „Wir sind nicht besorgt über mögliche Vergeltungsakte in Brasilien. Wir hoffen, dass diese Ereignis nicht Gewalt in der Welt entfesselt. Wir sind nicht in der Gefahr, dass uns eine Aktion in Angst versetzen sollte“ schoss der Aussenminister eine erste Stellungnahme.

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