Die Schweiz will eingefrorenes Vermögen des ehemaligen haitianischen Diktators Jean-Claude „Baby Doc“ Duvalier an den Karibikstaat Haiti zurückzahlen. Dies bestätigte das Schweizer Finanzministerium am Montag (2.) unter dem Hinweis auf einen nun angestrengten Prozess im Rahmen des „Lex Duvalier“.
Die Gelder wurden nach Angaben des Ministeriums bereits 1986 eingefroren. Sollte die Aktion erfolgreich sein, kann Haiti mit einer Zahlung von rund 5,8 Millionen Schweizer Franken (etwa 6,7 Mio. US-Dollar) rechnen. Damit dies überhaupt möglich wird, hatte die Schweiz im Januar dieses Jahres ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, welches am 01. Februar in Kraft trat. Das „Lex Duvalier“ sieht vor, dass eingefrorene Guthaben ehemaliger Staats- und Regierungschefs ohne Gerichtsurteil an deren Länder zurückerstattet werden kann.
Duvalier hält sich derzeit in dem Karibikstaat auf, in den er überraschend nach 25 Jahren Exil im Januar zurückgekehrt war. Als Motiv nannte er damals sein Wunsch nach Beteiligung am Wiederaufbau des Landes, welches ein Jahr zuvor durch ein Erdbeben schwer zerstört worden war. Mehr als 300.000 Menschen waren dabei ums Leben gekommen.
Der Ex-Diktator wurde auf der Insel Hispaniola, die sich Haiti mit der Dominikanischen Republik teilt, jedoch nicht nur mit offenen Armen empfangen. Inzwischen wird gegen „Baby Doc“ wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ermittelt. Während seiner 15-jährigen Amtszeit waren nicht nur tausende Menschen gefoltert und ermordet worden, Duvalier soll zudem während seiner Präsidentschaft zwischen 300 und 800 Millionen US-Dollar aus den Staatskassen unterschlagen und ins Ausland verschafft haben.
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