Wir brechen heute Morgen ziemlich früh auf, denn wir haben vor, ganz in den Norden der Insel zu fahren. Die Entfernung zur „Pirates Bay“, wo wir hin wollen, beträgt zwar nur etwa 50 Kilometer, jedoch fährt man fast zwei Stunden. Die Straße führt immer entlang der Atlantikküste. Manchmal vorbei an flachen, langen Stränden und dann wieder in Serpentinen hoch über dem Meer entlang der Klippen. Es ist eine herrliche Fahrt, für Peter allerdings etwas anstrengend.
Nicht nur dass er den Linksverkehr nicht gewohnt ist, muss er sich auch mit der riskanten Fahrweise der Einheimischen auseinander setzen. Eindeutige Verkehrsregeln scheint es nicht zu geben. Wer zuerst fährt, der hat eben Vorfahrt. Richtungswechsel wird meist nicht mit dem Blinker angezeigt, sondern durch Handzeichen. Bei Nacht ist dies oft sehr schwer zu erkennen, da die Bevölkerung fast ausschließlich schwarze Hautfarbe hat.
Aus der Zeit nach meiner Auswanderung, die ich auf Tobago verbracht habe, weiß ich, dass Ausländer die ersten drei Monate mit dem Führerschein den sie haben, auch die Fahrerlaubnis auf Tobago besitzen. Nach drei Monaten muss jeder, egal ob er nun einen internationalen oder nationalen Führerschein besitzt, in Tobago noch einmal den Führerschein machen. Dabei wird man zwar nur in Theorie geprüft, aber diese Prüfung hat so ihre Tücken. In meinem Buch habe ich bereits darüber berichtet.
Auf der ganzen Fahrt, während Peter unser Auto durch die enge kurvenreiche Straße lenkt, fotografiere ich wie ein Weltmeister, gerade als ob ich Tobago das aller erste Mal erleben würde. Dabei kenne ich die Insel nun wirklich in- und auswendig. Doch ich entdecke immer wieder neue Motive, die mich total bezaubern, so dass ich sie einfach mit der Kamera festhalten muss. Und so schieße ich wirklich traumhafte Bilder, von denen man fast jedes einzelne als Ansichtskarte verkaufen könnte.
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