Die chilenischen Behörden haben vor wenigen Minuten den Ausbruch des Vulkans Puyehue bekannt gegeben. Am Samstagmorgen (4.) war wegen verstärkter seismischer Aktivität bereits der „Rote Alarm“ ausgerufen und wegen der Gefahr einer Eruption die Evakuierung von etwa 600 Personen angeordnet worden. Das Nationale Zentrum für Geologie und Bergbau (ONEMI) hatte davor gewarnt, dass ein Ausbruch in den nächsten Stunden bevorstehen könne.
„Wir haben die visuelle Bestätigung eines Ausbruchs und warten auf Bestätigung durch die ONEMI. Wir werden sofort die Evakuierungen ausweiten und weitere 3.500 Menschen in Sicherheit bringen“, erklärte Juan Andres Varas, Bürgermeister von Los Rios. Er fügte hinzu, dass ein starker Schwefelgeruch in der Luft liegt und Feuerschein am Vulkankrater zu erkennen ist. Meteorologen aus der argentinischen Stadt San Carlos de Bariloche berichten von einer 10 Kilometer hohen Gas- und Aschesäule, die über dem Kraterrand steht. Die Bewohner der Stadt wurden zur Ruhe aufgefordert, der regionale Flughafen ist geschlossen.
Von der Evakuierung sind die Gemeinden Los Lagos, Río Bueno, Futrono und Lago Ranco betroffen. In den letzten 24 Stunden wurden mehr als 230 Erdzittern registriert. „Die verstärkten Aktivitäten (Erdbeben) scheinen darauf hinzudeuten, dass es in den nächsten Stunden zu einer starken Eruption kommen könnte““, betonte der Minister für Energie und Bergbau, Laurence Golborne. Inzwischen liegen weite Teile des Gebietes unter einer Aschedecke, Bewohner haben ihre Häuser verbarrikadiert.
Der 2.240 Meter hohe Puyehue liegt auf der chilenischen Seite der Anden. Sein letzter großer Ausbruch war im Jahr 1960. Ihm ging ein Erdbeben der Stärke 9.5 auf der Momenten-Magnituden-Skala voraus, was die stärkste jemals verzeichnete Erschütterung weltweit war.
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