Leser die zurückschreiben sind Gold wert. Sie motivieren. Solche die sogar kommen und Haïti finden sind Platin. Das gab es auch vor dem 12. Januar 2010, dem Tag der Jahrhundertkatastrophe. Dann hörte das leider auf. Bis heute. Für Dirk und Angela, zwei regelmässige Leser meiner Geschichten, wirkten diese magnetisch. Sie kamen aus deutschen Landen und wollen erleben, ob ich nicht übertrieben habe; ich habe sie gebeten, ihre Tagebücher hier publizieren zu dürfen:
Unsere Vorbereitungen für einen etwas längeren Urlaub zogen sich schon eine ganze Weile hin. Uns steht die Welt offen und schon haben wir die Qual der Wahl. Eine vorläufige Shortlist enthielt Äthiopien (muss ich unbedingt noch hin), Australien (ganz dringend), Südamerika – Chile und Argentinien (schon lange ein Traum). Und dann plötzlich landeten wir in dem Sumpfloch Port-au-Prince. Haiti.
Bereits in den achziger Jahren war über den westlichen Teil der Insel Hispaniola nichts Positives zu berichten gewesen. Als Kinder hörten wir im Weltspiegel von dem Chaos, das die Duvaliers als klassische Diktatoren anzurichten vermochten. Nach deren Vertreibung wurde es nicht besser in dem von Überbevölkerung gebeutelten Land. Die Profiteure der „Machtelite“ gaben sich die Klinke in die Hand, Namen wie Aristide und Crestine gaben sich die Klinke in die Hand. Die unvermeidlichen Vereinigten Staaten zogen derweil auch noch nach Gusto dezent die Stricke. Ein Blick auf die Landkarte (für die jüngeren: das ist sowas wie google maps nur auf Papier) genügt, um verwundert die Arme zu verschränken. Die Karibik: unendliche Weiten türkisblauen Wassers. Üppiges grün, Mangobäume, Bananenstauden, Zuckerrohr, Reggaemusik, was zu Rauchen, easy going, Johnny Depp, „Pirate Latitudes“ von Michael Crychton, Cascara!, Bee Gees, von Tauchern zerstörte Korallenriffs, Aussteigerparadies, Sextourismus für weiße Frauen, Hurricanes. All das ist die Karibik.
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