Als was soll man Gilberto Gil eigentlich bezeichnen. Singender Politiker oder politischer Sänger? In Brasilien ist er jetzt schon ein Legende und überaus populär und beliebt.
Gil wurde am 26. Juni 1942 in Salvador da Bahia als Gilberto Passos Gil Moreira geboren. Schon in frühester Kindheit kam er mit dem damals sehr aktuellen Musikstil Bossa Nova zusammen.
Wie viele andere brasilianische Kinder lernte auch er das Gitarrenspiel und entwickelte seinen eigenen Stil. Er mischte den Bossa Nova mit internationaler Rock, Reggae und Popmusik. Damit führte er Musikwelten zusammen- und schaffte etwas typisch Brasilianisches. Tropicália hieß der Stil, der allerdings bei der damaligen Militärdiktatur nicht sehr gut ankam.
Gilberto Gil verließ Brasilien und verbrachte zwei Jahre in London. 1972 kehrte er nach Brasilien zurück und nahm mehrere Alben auf. Er mischte die typische brasilianische Musik mit internationaler Disco und Popmusik. Gil füllte bei seinen Konzerten Stadien mit bis zu 80.000 Besuchern. Insgesamt veröffentlichte er mehr als 50 Alben, die über 4 Millionen Mal verkauft wurden. Er ist ein begnadeter Sänger und verbindet einprägsame Melodien mit den für Brasilien typischen Balladen.
In seiner Geburtsstadt Salvador wurde er 1987 Kulturbeauftragter. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva holte ihn 2003 in seine Regierungsmannschaft und teilte ihm das Kulturministerium zu. Die Musik ließ ihn aber auch als Minister nicht los.
2005 erhielt er für seine musikalischen Leistungen den Polar Musik Preis. Inoffiziell wird dieser Preis als Nobelpreis für Musik angesehen. Nach mehr als fünf Jahren verließ er sein Amt und widmete sich wieder ganz der Musik.
Als nun 67 jähriger tourt Gilberto Gil wieder als „Botschafter“ eines modernen und weltoffenen Brasiliens durch die ganze Welt und unzählige Fans in ganz Europa und Südamerika freuen sich auf seine Konzerte.
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