Nach dem Ausbruch des in den südchilenischen Anden liegenden Vulkans Puyehue steht die zu Argentinien gehörende Region Ostpatagonien vor einer extrem schwierigen Situation. Die Asche, die nach Meinung der Behörden wahrscheinlich für die nächsten zwei Monate den Tagesablauf der Region beeinflussen wird, verursacht Schäden im Landwirtschafts/Tourismussektor von mehr als 100 Millionen Euro.
Die Wintertourismus-Saison hängt an einem seidenen Faden. Ein Reiseveranstalter in der Stadt Bariloche (Provinz Río Negro) hat nach eigenen Angaben 80 Prozent Stornierungen bei bereits getätigten Buchungen. Inzwischen bieten Veranstalter Reisen an, welche in 10 Monatsraten beglichen werden können. Vorerst bis zum 30. Juni bleiben Flüge in die Region ausgesetzt. Reiseveranstalter sprechen von „der schlechtesten Saison seit Jahren“.
Eine weitere Einnahmequelle ist die Schafzucht. Bereits 1970 brach der Vulkan Cerro Hudson aus, wonach viele Bauern ihre Farmen (Estancias) aufgeben mussten. In Folge kauften ausländische Unternehmer, darunter die Modeproduzenten Benetton, alte Estancias auf und erneuerten sie. Nach dem Ausbruch des Puyehue fürchten die Züchter erneut um ihre Existenz. „Unsere Tiere haben nichts zu fressen, das Aschegemisch führt zu schweren Schäden im Verdauungstrakt und Atmungssystem der Tiere. Die Asche, vermischt mit Regen, bildet ein zementartiges Gemisch in der Wolle der Tiere, wodurch diese für eine Schur nicht mehr zu gebrauchen ist“, teilte ein besorgter Schafzüchter mit.
Leider kein Kommentar vorhanden!