Auch mich könnte man als Profiteur betrachten. Ich habe zwar meinen Weltuntergang erlebt, mein vorgesehenes Altersparadies ist zusammengebrochen, fast ist man versucht zu sagen, auch ich ziehe meinen Profit aus dem Crash: Fernsehen, Mann des Monats, mehr Leser für meine Internet-Geschichten, jetzt sogar ein Buch mit dem Untertitel „Der Weltuntergang wird in Haïti geprobt“ (Alma Zombie. ISBN 978-3-86279-033-3, sollte ca. im Juni 11 erscheinen, hat aber noch nicht einmal die Druckerei erreicht … )
Aber schon lange vor meinen Büchern haben sich Menschen Gedanken über die Welt gemacht, und gleichzeitig über den „Weltuntergang“. Solang es sie gibt. Zum Beispiel als man sich die Welt als eine scheibenförnige Insel inmitten von Ozeanen vorstellte. Auch als man das sich ständig verformende, fibrierende Geoid austasten und vermessen lernte, blieb bei vielen Menschen das Weltbild im Sinne von Weltanschauung oder Weltbild bestehen. Religiöse Vorstellungen in allen Gegenden, Religionen und zu allen Zeiten waren die Haupturheber dieser Bilder, von denen sich schliesslich jeder sein eigenes macht.
Wenn Ihr MICH fragt, beschränkt sich WELT keineswegs nur auf Globus, Kosmos oder Universum, sondern hat mit SEIN überhaupt zu tun. Im Unendlichen, wie in jedem Individuum, selbst unbewussterweise, zB. in einer Ameise. Die Welt ist eben subjektiv, ist „nur“ ein Bild. Wenn das Leben auf einem Planeten erlischt, gehen selbstverständlich auch die Bilder aus, die vorher in den Wesen waren.
Ein Planet wie der Erdball kann kaum untergehen, untergehen kann höchstens die Menschheit oder sogar das Leben darauf. Und der Planet kann anders werden, irgendwie. Aber ein Weltuntergang ist das noch lange nicht. Denn die Sonne „geht täglich auf“, bis auch sie „untergegangen ist“. In Wirklichkeit hat sich nur der Erdball gedreht, und es wurde dunkel. Selbst dann dreht die Welt weiter. Es wird „immer“ wieder hell. Welt ist UNSTERBLICH.
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