Nach einem fast dreimonatigen Hungerstreik ist in Kuba der prominente politische Häftling Orlando Zapata mit 42 Jahren gestorben. Nach Krankenhausangaben starb er in einem Hospital in Havanna, in das er wegen seines schlechten Gesundheitszustands gebracht worden war. Mit dem Hungerstreik habe Zapata gegen seine Haftbedingungen protestieren wollen, erklärte die Kubanische Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung (CCDHRN).
Laut der CCDHRN handele sich um „vorsätzlichen Mord“, weil die Behörden dem Dissidenten zu lange ärztliche Hilfe vorenthalten hätten. Zapata war vergangene Woche aus einem Gefängnis-Krankenhaus in Camaguey im Landesinneren nach Havanna gebracht worden.
„Wir können den Tod bestätigt und es ist eine fast beispiellose Tragödie“, teilte der Sprecher der CCDHRN, Elizardo Sanchez, mit. Der Verstorbene war Mitglied der kubanischen Oppositions-Gruppe „Alternativa Republicana“ und wurde als politischer Gefangener von Amnesty International anerkannt.
Nach Angaben der CCDHRN wurde er am 20. März 2003 zusammen mit 75 Dissidenten inhaftiert und zu 18 Jahren Gefängnis wegen Missachtung und Störung der öffentlichen Ordnung und Gesetzeslosigkeit verurteilt. Gemäss CCDHRN litt Zapata in der Vergangenheit „unter Schlägen und Folter,“ die schwere Körperverletzungen verursachten“ und im März 2009 zu einer Notoperation führten, da sich durch die Schläge ein Blutgerinnsel im Gehirn gebildet hatte.
In Kuba sitzen derzeit mehr als 200 politische Häftlinge unter teils menschenunwürdigen Bedingungen im Gefängnis. Die kubanische Regierung sieht die Dissidenten als Agenten oder Söldner im Dienst der USA an.