Im Korruptionsskandal um den Erdölkonzern Petrobras hat die brasilianische Polizei am Montag (22.) Haftbefehl gegen João Santana und dessen Ehefrau Mônica Moura erlassen. Santana war Wahlkampfleiter von Präsidentin Dilma Rousseff, deren Vorgänger Lula da Silva, sowie von Hugo Chávez (2012), verstorbener Präsident von Venezuela. Laut Behörden soll Santana unter anderem vom Baukonzern Odebrecht Schmiergeldzahlungen in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar erhalten haben. Am Dienstagmorgen (09:20 Uhr Ortszeit) kam Santana mit einem Flugzeug aus der Dominikanischen Republik (Punta Cana). Nach Eintreffen auf dem Flughafen Aeroporto Internacional de São Paulo/Guarulhos wurde das Ehepaar von der Bundespolizei verhaftet. Nach ihrer Festnahme hat Mônica Moura offenbar geplaudert und lieferte der Bundespolizei wertvolle Information.
Santana soll über sieben Millionen US-Dollar illegal eingenommen und auf Konten im Ausland deponiert haben. Ermittlungsrichter Sergio Moro vermutet, dass die Gelder aus dem Korruptionsskandal rund um Brasiliens halbstaatlichen Erdölkonzern Petrobras stammen. Laut Berichten verschiedener brasilianischer Medien, die Kopien des Verhörs von Moura durch die Bundespolizei veröffentlichten, hat Moura illegale Zahlungen von Odebrecht für Präsidentschafts – Kampagnen in verschiedenen Ländern eingestanden. Darunter die von José Eduardo Santos in Angola im Jahr 2011, von Danilo Medina, Präsident der Dominikanischen Republik und mehrere Millionen von US-Dollar für die Kampagne zur Wiederwahl von Hugo Chávez (gestorben 2013) in Venezuela. Der Präsident von Odebrecht (Marcelo Odebrecht) sitzt seit Monaten im Gefängnis. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, mit illegalen Spenden Wahlkampfkampagnen in anderen Ländern finanziert und im Gegenzug lukrative Aufträge für sein Firmenkonsortium erhalten zu haben.
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