Die Regierung des bolivianischen Präsidenten Evo Morales gerät immer mehr unter Druck. Nachdem bereits am Montag Verteidigungsministerin María Cecilia Chacón Rendón ihren Rücktritt eingereicht hatte, trat vor wenigen Minuten Innenminister Sacha Llorenti zurück.
„Ich habe meine unwiderrufliche Entscheidung getroffen, weil ich nicht zum Instrument der Opposition werden will. Diese versuchen das Image des Präsidenten zu beschädigen“, so Llorenti. Er wies darauf hin, dass die Polizeiaktion vom vergangenen Sonntag von einzelnen Polizeikommandanten angeordnet wurde. Wenige Stunden vorher war bereits Vize-Innenminister Marcos Farfán zurückgetreten.
In Bolivien hatte die Polizei einen Protestmarsch von rund 1.000 Indigenen Demonstranten mit Tränengas und Schlagstöcken gewaltsam aufgelöst. Bei dem brutalen Vorgehen der Polizei am Sonntag (25.) wurde ein Kind getötet, 37 Personen gelten als vermisst. Obwohl er den Bau der umstrittenen Schnellstraße durch den Nationalpark Isiboro Secure (TIPNIS) auf Eis legte, geben sich die Menschen damit nicht zufrieden und wollen Köpfe rollen sehen. Die Gewerkschaften kündigten einen landesweiten Streik an, die Vereinten Nationen wollen eine Untersuchung der Vorfälle einleiten.
Inzwischen mehren sich die Proteste gegen die Regierung des linksgerichteten Präsidenten Evo Morales. Am Dienstag (27.) riefen die Gewerkschaften zu einem landesweiten Streik auf, tausende Demonstranten forderten den Rücktritt der Regierung.
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