Vor wenigen Stunden stoppte Boliviens Präsident Evo Morales jenen umstrittenen Bau einer Schnellstrasse, der im Land einen Hauch von „arabischem Frühling“ hat aufkommen lassen. Die harten Polizeieinsätze, in deren Verlauf wenigstens ein Kind getötet wurde, nannte er „unverzeihlich“. – Wieder einmal macht der Freund des Präsidenten von Venezuela einen politischen Rückzieher, erzwungen durch den Druck jener Menschen, deren Rechte er zu vertreten gelobte, der Indigenen Bolivianer, zu denen er selber zählt.
Kommentare in den Medien loben ihn nun als „wahren Demokraten“, der den Willen seines Volkes respektiert. Wenn dem so wäre, warum hat er dann nicht sofort auf die Proteste der Betroffenen reagiert? Die sind ja nun seit Monaten unüberhörbar.
Eben weil er nicht reagierte, sind bereits seit dem 15. August jene rund 1.000 Indios auf ihrem Protestmarsch von Trinidad, im Zentrum des Landes, zum 600km entfernten La Paz unterwegs, was der Regierung keineswegs verborgen blieb. Schliesslich nahm kein Geringerer als Aussenminister David Choquehuanca höchstpersönlich daran Teil, als lebender Schutzschild für die Indios vor der ratlosen Polizei. Allerdings beging er diese „Heldentat“ keineswegs freiwillig, sondern mit höchst unglückseeliger Leidensmine. Eine Gruppe am Marsch teilnehmender Frauen hatte sich seiner Person bemächtigt und ihn gezwungen, sie für acht Kilometer in ihrer Mitte zu begleiten.
Dass sie Choquehuanca, zumindest äusserlich unverletzt, vor Erreichen des Ziels wieder laufen liessen, war wohl keine gute Entscheidung. In der Folge wurde die Polizei gewalttätig und es kam zu den bekannten Exzessen, die weltweit Empörung und Abscheu hervorriefen und zwei Minister der Regierung Morales‘ aus Protest zum Rücktritt veranlassten.
Diese Gewalt gegen das eigene Volk hat letztendlich Präsident Morales zu verantworten. Nun tut dieser so, als sei dies alles ausserhalb seiner Einflusssphäre geschehen, ohne sein Wissen, und eine Untersuchungskommission soll Sündenböcke ausfindig machen. Sein Amt hat er damit für’s Erste wohl gerettet. Auf Dauer jedoch dürfte sein Coca-Sozialismus nicht praktizierbar sein. Zu sehr ist die Mehrheit der Bolivianer inzwischen gegen ihn eingestellt. Seinen Freund und Gönner Hugo Chávez hat der Krebs in den Klauen, und auch Fidel Castro kämpft mit dem Tod. Gregor Gysi wird wohl nur am Armenhaus Lateinamerikas allein nicht viel Interesse haben… Die Liste der Freunde Morales‘ wird dünn.
Evo Morales kam 2006 an die Macht, als Anführer der Coca Bauern Boliviens, die unter früheren Regierungen, auf Druck der USA, herbe Verluste durch Zerstörung ihrer Felder und Bekämpfung des Coca Anbaus erlitten. Morales hat danach enorme Agrarflächen für den legalen Coca Anbau freigegeben. Kartelle organisieren den Markt Hand in Hand mit dem Staat, welcher der grösste Aufkäufer der Ernte ist. Laut Berichten soll dies weitgehend friedlich verlaufen, ohne die sonst in der Drogenszene übliche Gewalt, denn hier wird in erster Linie Rauschgift für andere Länder produziert – und dies staatlich sanktioniert – weniger konsumiert. Reichtum bringt jedoch auch dieser „Rohstoff“ dem Land nicht, schon gar nicht den Armen oder dem Mittelstand. Denn die Dollars, welche das Kokain durch Verkauf in andere Teilen der Welt erzielt, gehen grösstenteils ihre eigenen Wege, aber nicht den zurück nach Bolivien.
Und der Presidentenfreund Hugo Chavez wird dem Kokablafresser bestimmt bestimmt genügend geholfen haben, wie er einen grossen Teil der Kokaglder auf ausländischen Bankkonten verstecken kann.
Ein perfides Machwerk, wird doch hier nicht zwischen der Droge Kokain und dem traditionellen Lebensmittel Koka unterschieden. Dass Morales die Kokainherstellung eingedämmt hat, bescheinigten ihm erst kürzlich die UN. Dass er zugleich die traditionellen Gebräuche der Bolivianer unterstützt, ist ein großes Verdienst von ihm. Laut Zeitung La Razon sind übrigens 77 Prozent der Bolivianer für den Straßenbau. Und die Protestmarschierer haben alle Gesprächsangebote der zu ihnen gereisten Minister und von Morales selbst abgelehnt. Die Polizei ist gegen sie unverhältnismäßig hart vorgegangen. Das lässt Morales jetzt untersuchen. Aber es drohte eine Konfrontation mit Straßenbefürwortern, die sich den Protestierenden in den Weg stellen wollten. Bitte immer die ganze Wahrheit darstellen!
Die UN bescheinigt viel Unsinniges und versagt oft dort wo sie gefordert wird.
Natürlich ist Coca ein traditionelles Lebens- bzw. Genussmittel, das auch in grossem Stil exportiert wird. Die Unterscheidung allerdings, wo Coca für legale Zwecke und wo für illegale Drogen angebaut, verarbeitet und bewegt wird, machen Sie mir mal vor! Die Szene ist keineswegs transparent und offizielle Angaben mehr als unglaubwürdig. Das Ergebnis aber ist eindeutig: Es ist unbestrittene Tatsache, dass Bolivien die Kokainquelle Nummer 1 in ganz Amerika ist. Es handelt sich dabei nicht eben um die Krümel, die beim Knabbern von Coca Keksen vom Tisch fallen.
Mir kann keiner erzählen, Evo Morales hätte immer nur Lebensmittelrohstoffe produziert und gehandelt, ausschliesslich die Interessen rechtschaffener Coca Bauern vertreten und sich der Drogenszene in den Weg gestellt. Da wäre er nämlich schon lange tot.
audax, auch nur mehr koks in den Gehirnwindungen?Mir ist es total egal,
wieviel Koks hergestellt,verkauft,oder traditionsgemäß die Bolivianer kauen.
Hier geht es darum,daß der Häuptling 50000 Ureinwohnern die angestammte Heimat zerstören will,obwohl er selber einer davon ist. Er
wäre nie Präsident geworden,wenn er nicht versprochen hätte,sich für die
Indios einzusetzen.Alles nur Bla-bla,wie bei den anderen linken Präsis auch.Genügend davon gibt es ja im Umfeld.Es geht doch nicht an,Natur-
reservate und Nationalparks zu vernichten,bloß um so eine blöde Straße
über 300 km. Richtung Brasilien zu bauen.Wenn dann die ganze Natur ver-
nichtet ist kommt das große Gejammer. Auf welche Art und Weise diese
Proteste verhindert werden,gegen seinesgleichen ist ja die
Obersauerei!!!!!