Der beständige Hunger und Durst sorgte allerdings auch für ein gewaltiges Abfall-Problem. Insgesamt sollen laut den Organisatoren an den sieben Festivaltagen stolze 381 Tonnen Müll angefallen sein. Dieser landete zum Ärger der 200 Mitarbeiter des städtischen Abfallentsorgers allerdings nicht immer in den zuletzt 800 bereitgestellten Tonnen, sondern oftmals einfach auf dem Boden. Dementsprechend verwüstet sah das gepflasterte und in weiten Teilen mit Kunstrasen ausgestattete Festivalgelände am jeweils kommenden Morgen aus. Trotz der Appelle der Festivalleitung sowie eingespielter Animationen zwischen den Shows, die zur Nutzung der Tonnen aufriefen, änderte sich daran bis zum Ende von Rock in Rio 2011 leider nur wenig.
Auch bei den sanitären Einrichtungen kam es teilweise zu massiven Problemen. Obwohl die Veranstalter bewusst auf hunderte von Chemie-Klos verzichtet und eigene Toilettenanlagen aufgebaut hatten, lag stellenweise ein nicht mehr ertragbarer Urin-Gestank über den entsprechenden Bereichen. Zum einen lag dies zwar an den männlichen Festivalbesuchern selbst, die im Falle von nötigen Wartezeiten an dem Pissoir einfach ungeniert an die gegenüberliegende Wand pinkelten. Ganze Seen von Urin waren die Folge, selbst verstärktes Reinigungspersonal bekam die Situation nicht mehr in den Griff. Und zum anderen versagte zumindest an einem Veranstaltungstag nach einem kurzen Regen das Abwassersystem und drückte die Gerüche wieder an die Oberfläche.
Ansonsten registrierten die Gesundheitsbehörden, die kontinuierlich die Anlage überwachten, täglich Fälle von fehlendem Toilettenpapier, Seife und mangelnder Hygiene. Zwar wurden neben entsprechenden Aufforderungen zur Behebung der Missstände auch Bußgelder ausgestellt, doch diese sind nach der aktuellen Gesetzeslage vergleichsweise gering, als dass sie dem Veranstalter wirklich schmerzen würden. So wurde während der Festivaltage auch hier nur geringfügig nachgebessert.
Vielmehr Sorgen bereitete dem Team rund um Roberto Medina, der nach eigenen Angaben die ganze Zeit über auf dem Gelände verweilte und die Situation überwachte, die allgemeine Sicherheit. Bereits am ersten Veranstaltungstag war es zu zahlreichen Taschendiebstählen gekommen, lange Schlangen an der extra am Gelände installierten Polizeiwache waren die Folge. Auch Raubüberfälle auf Besucher außerhalb der „Cidade do Rock“ wurden registriert. Hier hatten es die Kriminellen vor allem auf die Eintrittskarten abgesehen. Aber auch mit Fällen von gefälschten Tickets, unerlaubtem Eindringen auf das Gelände oder dem nicht genehmigten Verkauf von Produkten durch „fliegende Händler“ musste sich die Polizei beschäftigen.
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