Sie sind 2700 Meter breit und bis zu 75 Meter hoch: die Iguazú-Wasserfälle (engl. Iguassu-Falls) sind für viele Menschen die Imposantesten der Welt, sind sie doch höher als die Niagara-Fälle und breiter als die Vitoria-Fälle. Zwischen 1.500 und 7.000 Kubikmeter Wasser fällt zur Freude von mehr als 2 Millionen Touristen jährlich über die Klippen des Grenzflusses zwischen Brasilien und Argentinien. Grund genug, dass beide Länder gemeinsam dieses Naturspektakel ins Finale der „neuen sieben Weltwunder der Natur“ geschickt haben.
Und die Cataratas do Iguaçu (port.) oder Cataratas del Iguazú (span.) haben tatsächlich gute Chancen, schon am morgigen Freitag (11.) diesen Titel in Empfang zu nehmen. Denn dann endet endlich die über zwei Jahre dauernde Abstimmung der „New7Wonders of Nature“. Weltweit waren die Menschen per Internet oder Telefon aufgerufen, ihre Favoriten zu wählen, weltweit stehen dafür 28 Kandidaten zu Auswahl. Aus Lateinamerika sind neben den mächtigen Wasserfällen des Rio Rio Iguazú noch der Amazonas (Brasilien und acht weitere Länder Südamerikas), die Galápagos-Inseln (Ecuador), der El Yunque – Nationalpark (Puerto Rico) sowie die Angel-Wasserfälle (Venezuela) im Rennen.
Im Falle der Iguazú-Wasserfälle wurde in den letzten Wochen nochmals kräftig die Werbetrommel gerührt. Dort inmitten des atlantischen Regenwaldes – die entsprechenden Nationalparks wurden bereits 1984 und 1986 zum UNESCO-Welterbe ernannt – flog nicht nur ein Zeppelin der Schweizer Stiftung “New7Wonders Foundation” über die tosenden Fluten, auch ein brasilianischer Bergsteiger posierte an einer Seilbrücke mit einem Transparent vor dem gigantischen „Teufelsschlund“, dem größten der insgesamt 275 Fälle. Und selbst Fußball-Star Lionel Messi machte sich zuletzt für die Katarakten stark.
Auch der Mythos der früher dort lebenden Guaraní-Indianer machen die Wasserfälle interessant. Laut der Legende soll der vor Eifersucht rasende Gott Mboi die Schlucht erschaffen haben. In Form einer Riesenschlange hatte er jedes Jahr eine Jungfrau verlangt, doch einmal floh die Auserwählte gemeinsam mit ihrem Geliebten mit dem Kanu flussabwärts. Mboi bemerkte dies jedoch und schlug voller Zorn die Schlucht in das Flussbett. Die Seele des Mädchens blieb in einem Felsen am Fuße des Wasserfalles gefangen und von ihm für immer getrennt, ihr Geliebter verwandelte sich daraufhin in einen Baum am Ufer des Teufelsschlundes, wo er diesen Felsen im Auge behielt.
agência latina press wird am Freitag (11.) ausführlich über das Finale berichten, die vorläufigen Ergebnisse publizieren und natürlich versuchen, erste Reaktionen einzufangen. Alle Artikel zum Thema findet man zudem im großen Special über die neuen sieben Weltwunder der Natur.
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