Das zentralamerikanische Land Costa Rica hat in den letzten Jahren enorme wirtschaftliche und soziale Entwicklungsfortschritte gemacht. Seit einiger Zeit versucht die Regierung wissenschaftliche Instrumente für die Politik zu nutzen, um die Entwicklungserfolge nicht nur messbar, sondern auch steuerbar zu machen. Hierzu gehört die regelmäßige Überprüfung der durchgeführten Projekte und Programme auf ihre Erfolge und Wirksamkeit hin. Für diese Aufgabe hat sich die costaricanische Regierung nun Unterstützung von Professor Reinhard Stockmann, Direktor des Centrums für Evaluation an der Universität des Saarlandes, geholt.
Professor Stockmann weilte zu einer Sitzung des gesamten Kabinetts unter der Leitung der Staatspräsidentin und Regierungschefin Laura Chinchilla Miranda in Costa Rica. Er hielt einen Vortrag zur Bedeutung der Evaluation in der öffentlichen Verwaltung und in der Gesellschaft. Er machte deutlich, dass Evaluation nicht nur für die Steuerung von Programmen genutzt werden kann und auf diese Weise dem Management dient, sondern dass Evaluation auch eine gesellschaftliche Funktion hat. Evaluation, als ein Instrument zur Bewertung politischer Prozesse, kann auch dazu verwendet werden, Politik und ihre Strategien zu hinterfragen und transparent zu machen. Ganze Sektoren wie das Gesundheitssystem oder das Erziehungssystem können auf diese Weise untersucht werden.
Die Universität des Saarlandes kooperiert seit sechs Jahren mit der Universität Costa Rica in San Jose. Diese Zusammenarbeit soll nun vertieft werden, um die costaricanische Regierung bei ihren Bemühungen zu unterstützen, ihre Politik noch stärker als bisher auf Rationalität und Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit aufzubauen.
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