Am Ende seiner dreitägigen Brasilien Reise zog der deutsche Außenminister Guido Westerwelle Bilanz. „Europa sollte Brasilien ganz oben auf der Aufmerksamkeitsskala haben“, resümierte der Liberale. Gleichzeitig bezeichnete er das größte Land Südamerikas als das Kraftzentrum Lateinamerikas und bedeutende neue globale Gestaltungsmacht. Sein Fazit: „Wir sollten rechtzeitig an der strategischen Partnerschaft mit Brasilien arbeiten, denn von Brasilien wird man noch viel hören.“
Auf seiner letzten Etappe besuchte Westerwelle ein Elendsviertel in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro. Die Favelas sind Problembezirke in Brasiliens explosionsartig entstandenen Megametropolen. Die Lösung der Sicherheitsfrage, die Bekämpfung von Gewalt und Kriminalität, ist für die Regierung ein zentrales Thema. Als wirkungsvoller Ansatz gilt die systematische Verbesserung der Lebensbedingungen in den Vierteln.
Der Minister stattete ebenfalls einem Polizeirevier einen Besuch ab. Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 soll durch den Einsatz der „Befriedungspolizei“ und den Ausbau der Infrastruktur ein Sicherheitsring um die Stadtzentren geschaffen werden. „Ich freue mich darüber, dass die brasilianischen Regierungen entschiedend daran arbeiten, die Gewalt einzugrenzen“, erklärte Westerwelle bei seinem Besuch in Mangueira, einem seit kurzem befriedeten Favela. Er teilte mit, dass die Bundesregierung solche Befriedungsprojekte unterstütze und nannte als Beispiel ein Pilotprojekt der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), bei dem alle Wohneinheiten mit Solarkollektoren für Warmwasser ausgestattet werden.
Acht Tage reist der Außenminister durch Lateinamerika. Nach Brasilien reiste er weiter nach Peru, Panama und Mexiko. Dort nimmt er am Wochenende am Außenministertreffen der führenden Wirtschaftsnationen (G20-Gruppe) in Los Cabos teil.
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