+++ 18:00 Uhr: 34 Kilometer im Papamobil +++
Wenn Benedikt XVI. nach 14 Stunden Flug und 10.267 Kilometer vom Vatikan entfernt gegen 23:30 Uhr MEZ mexikanischen Boden betritt, wird er von Staatspräsident Felipe Calderón mit militärischen Ehren empfangen. Auch der Erzbischof in León, José Guadelupe Martín Rábago wird den Pontifex am Flughafen von Guanajuato begrüssen. Nach dem Überreichen von Begrüßungsgeschenke sollen noch zwei Lieder – „Cielito Lindo“ und „El Son de la Negra“ – angestimmt werden.
Anschließend folgt eine 34 Kilometer lange Fahrt mit durchschnittlich 20 km/h im Papamobil bis nach León zum „Colegio Miraflores“, wo der Pontifex die erste von drei Nächten verbringen wird. Ein weiteres Treffen mit Mexikos Präsident Calderón steht zudem für Samstagnachmittag auf dem Programm. Der Papst wird auf seiner Lateinamerikareise von fast 100 Personen begleitet, darunter über 70 Journalisten und zahlreiche Sicherheitskräfte.
+++ 16:00 Uhr: Hacker legen Webseiten lahm +++
In Mexiko dürften den Pontifex nicht nur jubelnde Gläubige sondern auch zahlreiche Demonstranten erwarten. Bereits im Vorfeld des Besuchs zu Protesten gekommen, am Freitagmorgen legte die Hackergruppe Anonymous zudem gleich zwei Webseiten zum Papstbesuch lahm. Dies bestätigte auch die Mexikanische Bischofskonferenz vor wenigen Minuten. Am Donnerstag hatten Demonstranten in Mexiko-Stadt das Kirchenoberhaupt zur „Persona non grata“ erklärt, da die Kirche auch weiterhin zahlreiche durch Geistliche in Mexiko verübte Missbrauchsfälle decke. Weitere Kritik richtete sich gegen die immensen Kosten, die der Besuch Bendikts XVI. in der Stadt León im Bundesstaat Guanajuato verursache.
+++ 15:45 Uhr: Marxismus „nicht mehr zeitgemäß“ +++
Papst Benedikt XVI. wird zwar erst in rund sieben Stunden in Mexiko erwartet, die Reise sorgt jedoch schon jetzt für Schlagzeilen. Kurz nach dem Start vom internationalen Flughafen in Rom gab der Pontifex in der umgebauten Boeing 777 der Alitalia bereits eine „fliegende Pressekonferenz“. Darin betonte der 84-jährige auf die Frage eines Reporters zur politischen Situation in Kuba, dass die dortige marxistische Ideologie „nicht mehr zeitgemäß“ sei. „Es müssen neue Modelle gefunden werden“ so das Kirchenoberhaupt zu den rund 70 mitgereisten Journalisten. Benedikt XVI. sprach sich auch energisch für ein Eintreten gegen Gewalt und Drogenhandel in Mexiko aus. Hier müsse die Kirche „alles ihr mögliche“ unternehmen, um das „zerstörerische Böse“ zu bekämpfen. Die Kirche sei allerdings keine politische Macht sondern moralische Wirklichkeit und habe daher auch nur eine moralische Macht.
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