Anlässlich ihrer Reise nach Brasilien, Kolumbien und Chile ist Bundesbildungsministerin Annette Schavan in Santiago de Chile eingetroffen und hat bei einer Rede die Verantwortung der Politik für ein gutes Bildungssystem betont. Zuvor war Schavan mit dem chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera zusammengetroffen.
„Bildung ist ein öffentliches Gut. Das regelt nicht der Markt, sondern es ist unsere politische Verantwortung, dass junge Menschen gute Chancen bekommen“, so die Ministerin anlässlich der Unterzeichnung des WTZ-Abkommens, mit dem die wissenschaftliche Zusammenarbeit beider Länder verstärkt wird. „Bei allen Kooperationsprojekten beider Länder gehe es immer auch darum, junge Menschen zu fördern“, so Schavan. „Bildung ist der Schlüssel zur Überwindung von Armut und für die Zukunftschancen der jungen Generation. Wir brauchen ihre Talente, ihre Kreativität und ihre inspirierende Kraft.“
Einen Schwerpunkt von Schavans Chile-Reise bildet der Bergbau. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das chilenische Bergbauministerium unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung zur verstärkten Zusammenarbeit. Die TU Bergakademie Freiberg und die Technische Fachhochschule Bochum wollen mit drei chilenischen Hochschulen ein Bergbau-Exzellenzzentrum aufbauen, an dem gemeinsam gelehrt und geforscht wird. Auch die Zusammenarbeit in der beruflichen Ausbildung von Bergleuten wird verstärkt. „Wir arbeiten von nun an auch institutionell zusammen“, sagte Schavan. „Das ist eine neue Stufe in unseren Beziehungen.“
Chiles Regierung will in den nächsten acht Jahren 67 Milliarden US-Dollar in den Bergbausektor investieren. Schon jetzt zeichnet sich in diesem Bereich ein erheblicher Fachkräftemangel ab. Bei der deutsch-chilenischen Kooperation spielt auch das Thema Sicherheit eine Rolle. Am 5. August 2010 waren bei einem Grubenunglück im chilenischen San Jose 33 Bergleute eingeschlossen worden, die in einer spektakulären Rettungsaktion im Oktober 2010 gerettet wurden.
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