„Erasmus+“ fördert Studierendenaustausch zwischen der EU und Lateinamerika

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"Erasmus+", neues europäisches Förderprogramm (Foto: Erasmus)
Datum: 06. Februar 2014
Uhrzeit: 16:43 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Dank höherer Mittel für „Erasmus+“, dem neuen europäischen Förderprogramm für allgemeine und berufliche Bildung, Sport und Jugend, haben Studierende und akademisches Personal aus Lateinamerika nun mehr Möglichkeiten an einer Universität in Europa zu studieren oder eine Ausbildung zu absolvieren. Diese Botschaft wird Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, beim 9. Internationalen Kongress für Hochschulbildung vermitteln, der vom 10.-14. Februar in Havanna (Kuba) stattfindet.

Umgekehrt können Studierende und akademisches Personal aus Europa an lateinamerikanischen Universitäten Erfahrungen sammeln. Während ihres Kuba-Besuchs wird die EU-Kommissarin auch Gespräche mit wichtigen Regierungsmitgliedern führen, darunter dem Außenminister (Bruno Rodriguez), dem Minister für die Hochschulbildung (Rodolfo Alarcon Ortiz), der Bildungsministerin (Elsa Velazquez), dem Kulturminister (Rafael Bernal) und dem Minister für Außenhandel und Investitionen (Rodrigo Malmierca).

Vor Reiseantritt erklärte die Kommissarin: „Erasmus+ zeigt, dass Europa die Zusammenarbeit mit Lateinamerika im akademischen Bereich intensivieren möchte, und zwar auf der Basis der bereits bestehenden Verbindungen zwischen unseren Hochschuleinrichtungen. Geboten werden nicht nur mehr Stipendien für lateinamerikanische Studierende, die in der EU studieren möchten, sondern es gibt auch mehr Mittel, um Universitäten dies- und jenseits des Atlantiks internationaler aufzustellen und ihre Kapazitäten auszubauen.“

Seit 2004 haben mehr als 8.000 lateinamerikanische Studierende und Universitätsbedienstete von der EU ein Stipendium erhalten, um im Rahmen des Programms Erasmus Mundus, das nun Teil des Programms Erasmus+ ist, in Europa an einer Universität zu studieren oder eine Ausbildung zu absolvieren.

Studierende, die einige Monate in Europa studieren möchten, können sich über ihre Universität für ein Mobilitätsstipendium zum Erwerb von Leistungspunkten („credit mobility“) bewerben. EU-Stipendien gibt es auch für Studierende zweijähriger gemeinsamer Vollzeit-Master-Studiengänge, die von zwei oder mehr Universitäten angeboten werden: Insgesamt stehen 25 000 Stipendien für die ganze Welt zur Verfügung. Und Doktorandinnen und Doktoranden aus Lateinamerika können sich für dreijährige Forschungsstipendien bewerben, die über die Marie-Skłodowska-Curie-Aktionen der EU (insgesamt 15.000 weltweit) finanziert werden. Seit 2004 haben mehr als 3.000 lateinamerikanische Forscherinnen und Forscher Mittel aus dieser Maßnahme erhalten.

Im Rahmen von Partnerschaften mit europäischen Einrichtungen werden unter Erasmus+ auch weiterhin Projekte zur Modernisierung lateinamerikanischer Universitäten unterstützt. Dieses Ziel wurde bisher im Rahmen des EU-Programms ALFA (América Latina Formación Académica) finanziert, über das seit 2004 Investitionen in der Höhe von 160 Mio. EUR in den Kapazitätenaufbau des lateinamerikanischen Hochschulsektors geflossen sind. Einrichtungen aus mehr als 18 lateinamerikanischen Ländern haben an über 1000 verschiedenen Projekten teilgenommen.

Hintergrund

Beim 9. Internationalen Kongress für Hochschulbildung, der im Palacio de Convenciones in Havanna stattfindet, werden fast 3000 Vertreterinnen und Vertreter von Universitäten und Ministerien aus der ganzen Welt erwartet. Das Thema lautet: „For a Socially Responsible University“ (Für eine Universität mit sozialer Verantwortung).

Während ihrer Kubareise wird EU-Kommissarin Vassiliou das aus EU-Mitteln finanzierte Projekt zur Restaurierung des „El Palacio del Segundo Cabo“, eines historischen Palastes in Alt-Havanna, und einen Workshop für Jugendliche besuchen, der ebenfalls Teil eines EU-Projektes mit dem Amt für Stadtgeschichte der Stadt Havanna ist als der kubanischen Partner bildet.

Seit 2008 hat die EU mehr als 86 Mio. EUR für Kooperationsprogramme in Kuba bereitgestellt. Derzeit gibt es 50 EU-finanzierte Projekte, die bereits laufen oder demnächst starten. Die EU-Kooperation soll vor allem zur nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Insel beitragen; Schwerpunkte sind u. a. die Bereiche Lebensmittelsicherheit, Umwelt, Anpassung an den Klimawandel, Austausch von Fachwissen, Bildung sowie Kultur und historisches Erbe.

EU-Kommissarin Vassiliou wird auch die nationale Ballettschule besuchen und Gladys Bécquer Díaz, den amtierenden Präsidenten des nationalen Instituts für Sport und Freizeit, treffen.

Vorschlag für ein Kooperationsabkommen EU-Kuba

Die Europäische Kommission hat im April 2013 einen Vorschlag an den Rat mit Verhandlungsrichtlinien für einen bilateralen politischen Dialog und ein Kooperationsabkommen mit Kuba verabschiedet. Die vorgeschlagenen Verhandlungs­richtlinien werden derzeit von den EU-Mitgliedstaaten in Ratsarbeitsgruppen erörtert.

Die Ministerinnen und Minister erwägen, die Verhandlungsrichtlinien bei der nächsten Tagung des Rates (Auswärtige Angelegenheiten) am 10. Februar in Brüssel anzunehmen.

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