Im Herbst habe ich über eine musterhafte Schule berichtet: MEVA, der Straße nach aufwärts. Aus den lebhaften Leserreaktionen zitiere ich einige Sätze:
„Wie oft höre ich „es hat doch alles keinen Sinn“, und ich will gestehen, dass ich dies auch schon gedacht habe. Dieser farbige Bericht, der mir die ganze fröhliche Atmosphäre und den aufbauenden Geist in dieser Schulgemeinschaft erlebbar macht, weckt neue Hoffnungen und neuen Mut.“
Drei Monate später geschah das Unfassbare, und alles war dahin. Und heute, nach weiteren drei Monaten, weckt MEVA nochmals „neue Hoffnungen und neuen Mut“. Die Schüler wurden in Sicherheit gebracht und in die Dominikanische Republik umgesiedelt, die provisorische Schule, Krippe und Kindergarten funktionieren reibungslos, die Kinder sind wieder glücklich. Auch die Versorgung der Kinder und ihrer Geschwister ist sichergestellt.
Die schwer getroffenen Schulgebäude sind abgerissen. Dreihundert Anwohner haben sich zu einer Menschenkette verschmolzen und den Schutt des ehrwürdigen Schulhauptgebäudes abgetragen. Es war eine lustige Gemeinschaft von Vätern, Onkeln, Vettern, großen Brüdern und sogar kräftigen Müttern, die sich zu dieser schweren Arbeit zusammen gefunden hatten. Sie alle wollten mithelfen, um für ihre Kinder die Schule so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Für die Menschen ist es ein gutes Gefühl diese wichtigen Vorbereitungen dafür zu treffen.
Gestern war Zahltag. Dreihundert Menschen gingen fröhlich mit ihrem Verdienst nach Hause. Durch Arbeit haben wir den Menschen zu etwas Geld verholfen, aktive Hilfe für die Menschen und für ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft! Nun muss das Gelände in Hanglage gegen ein Abrutschen gesichert werden. Erst dann ist an den geplanten Neubau zu denken. Nach der ersten Nothilfe konzentrieren wir uns auf die nachhaltige Hilfe durch Schaffung von Perspektiven für die Menschen unserer Gegend. Dank einer zweckgebundenen Spende werden wir für eine weitergehende Musiktherapie auch Musikinstrumente anschaffen.
„Die Armen Haitis sind ein sehr außergewöhnliches und extrem leidensbereites, kraftvolles Volk. Sie sind in der Lage, das schreckliche Gestern zu vergessen, das schwere Leben, wenn man sie lässt, in ihre kräftigen Hände zu nehmen und dabei von einem besseren Morgen zu träumen. Das sollten sich alle Pessimisten, Zweifler und Zauderer „mit besten Grüßen aus Haiti“ ins Stammbuch schreiben lassen! Haiti ist eine Lehrstunde für eben diese Damen und Herren. Wir hier in Deutschland können so sehr viel von diesen wunderbaren Menschen lernen.“
Ich zitiere nochmals eine Leser-Reaktion aus dem letzten Artikel: „Lieber Herr Kaasch und Familie, Ihre Arbeit ist super. Man spürt, dass hier kein Cent Spendengeld abgezweigt wird für Löhne und Autos, Reise- und Hotelspesen der Funktionäre, alles kommt den armen Kindern zugut. Wenn es nur mehr Leute gäbe wie Sie! Bravo und weiter so !“ Michael und Barbara Kaasch leiten die rührige Schule in vorbildlicher Weise von Deutschland aus, und ihre Tochter Natascha organisiert schier Unmögliches vor Ort. Bitte helfen auch Sie!
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