Mehr als 32 Millionen Wahlberechtigte haben im südamerikanischen Land Argentinien am Sonntag (25.) den Nachfolger von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner gewählt. Ebenfalls 130 von 257 Abgeordneten, ein Drittel der 72 Senatsmitglieder und Gouverneure von elf der 24 Provinzen. Als Favorit gilt bereits seit Wochen der gemäßigte Peronist Daniel Scioli, Kandidat der Regierungskoalition „Frente para la Victoria“ (Siegesfront, FpV) und amtierender Gouverneur der Provinz Buenos Aires. Der Sprössling einer wohlhabenden Familie führt nach den letzten Umfragen wie schon bei den Vorwahlen im August mit knapp 40 Prozent klar vor dem Zweitplatzierten Mauricio Macri (Cambiemos), der bei etwa 30 Prozent liegt. Kommt der 58-Jährige nicht auf die Marke von 45 Prozent oder wenigstens 40 Prozent bei gleichzeitig zehn Punkten Vorsprung, muss er gemäß dem argentinischen Wahlrecht am 22. November in die Stichwahl.
Im links-regierten Land geht die Ära von Cristina Kirchner zu Ende. Alle Versuche, im Kongress eine Verfassungsreform zur dritten Amtszeit durchzubringen, scheiterten mit dem ungenügenden Abschneiden von Kirchners „Frente para la Victoria“ bei den letzten Kongresswahlen vor zwei Jahren.
Update, 26. Oktober
Nach Auszählung von 96,84% (25.133.520 Stimmen) aller Wahllokale ergibt sich folgender vorläufiger Zwischenstand:
Das Ergebnis wird in Lateinamerika als „Erdbeben“ bezeichnet, das starke Resultat von Macri war so nicht vorhersehbar. Somit wird es am 22. November zu einer historischen Stichwahl kommen. Der Peronismus hat unter anderem seine Vormachtstellung in der Provinz Buenos Aires, der reichsten und dichtbesiedelsten Region Argentiniens, verloren. Macri kündigte bereits an, sich im Falle seines Wahlsieges für den in Venezuela inhaftierten politischen Gefangenen Leopoldo López einzusetzen.
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