Peru: Abenteuer-Tourismus in Cusco soll per Gesetz geregelt werden

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Eine Seilverbindung zwischen zwei unterschiedlich hoch gelegenen Punkten dient zur Überquerung von Schluchten und Flüssen. Damit werden an einer Rolle oder an einem Karabinerhaken hängende Personen oder Lasten transportiert (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 04. April 2016
Uhrzeit: 17:07 Uhr
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Naturtourismus ist ein spezielles Nachfragesegment des Tourismus und zeichnet sich durch naturbezogene Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Klettern, Natur beobachten, Natur genießen aus. Naturbezogene Aktivitäten werden in attraktiven naturnahen Landschaften, bevorzugt in Schutzgebieten, ausgeübt. Dazu zählen Wissenschaftstourismus, Tierbeobachtungen, Naturphotographie, Konsumtive Aktivitäten (Fischen, Jagen), sowie Sport und Abenteuer-Tourismus. Letzterer ist zu einem eigenen Marktsegment geworden, weltweit verbreitet und verzeichnete von 2010 bis 2013 Wachstumsraten von bis zu 195%. Wachsende Märkte für dieses Segment sind hauptsächlich in Europa und Nord- und Südamerika zu finden, in ganz Lateinamerika ist ein starker Anstieg zu beobachten. Außergewöhnliches und Nicht-Alltägliches zu erleben birgt Risiken für Leib und Leben, die nach subjektiver Einschätzung und nach objektiven Kriterien mehr oder weniger groß sein können und dabei bewusst eingegangen werden. In Peru blüht der Abenteuer-Tourismus vor allem im „Heiligen Tal der Inka“, allerdings ist diese Art von Aktivität nicht umfänglich gesetzlich geregelt und bringt deshalb die Integrität der inländischen und ausländischen Touristen in Gefahr.

Die Regionaldirektion für Außenhandel und Tourismus (Dircetur) von Cusco hat mindestens 14 Bereiche entdeckt, wo Aktivitäten wie Zip-Line, Rafting, Bungee-Jumping und andere Abenteuer-Sportarten praktiziert werden. Die meisten dieser Orte befinden im Valle Sagrado (Heiliges Tal der Inka) und in der Nähe der Kaiserstadt Cusco. Laut Carlos Landauro (Leiter Dircetur Cusco) verfügen viele Unternehmen, die diese Dienstleistungen anbieten, über eine schlechte Infrastruktur. Oftmals sind die verwendeten Gurte oder Seile nicht geeignet, in diesem Jahr ereigneten sich bereits zwei Unfälle, einer davon mit tödlichem Ausgang. Im Jahr 2015 wurden mehr als ein Dutzend Unfälle gemeldet, bei denen in- und ausländische Besucher verletzt wurden.

Bei einem der Unfälle verlor der israelische Tourist Orel Gueta (25) vor wenigen Wochen sein Leben. Lokale Medien berichteten, dass Gueta beim Ziplining starb. Eine Seilverbindung zwischen zwei unterschiedlich hoch gelegenen Punkten dient dabei zur Überquerung von Schluchten und Flüssen. Damit werden an einer Rolle oder an einem Karabinerhaken hängende Personen oder Lasten transportiert. Während der Tourist über einen etwa 4,2 Kilometer langen Abhang sauste, prallte er mit hoher Geschwindigkeit auf ein Hindernis. Der Bewusstlose starb noch auf den Weg zur Klinik.

Ein regionaler Beamter wies darauf hin, dass der Eigentümer des Unternehmens nicht sanktioniert/bestraft werden kann, weil diese Tätigkeit nicht durch ein Gesetz geregelt ist. Auf Antrag der Dircetur von Cusco wird das Ministerium für Außenhandel und Tourismus (MINCETUR) eine sogenannten Regulierung des Abenteuer-Tourismus implementieren. Mit geeigneten Maßnahmen soll die Sicherheit für Touristen erhöht werden.

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