„Día de los Difuntos“: Quito feiert den Tag der Toten

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Auch dem Gaumen wird während der Feierlichkeiten am Día de los Difuntos einiges geboten (Foto: QuitoTurismo)
Datum: 23. Oktober 2017
Uhrzeit: 13:09 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Gedenkfeier zum Tag der Toten am 2. November ist für Besucher der Andenmetropole eine kulturelle Reise zu den Traditionen Quitos. Mit dem Feiertag ehrt die indigene Bevölkerung der Stadt ihre Verstorbenen mit verschiedenen Ritualen und bunten Festen. Am Tag der Toten kommen daher schon früh am Morgen Tausende von Quiteños auf den Friedhöfen der ecuadorianischen Stadt zusammen, um für die Verstorbenen kleine Altäre zu errichten, Blumen niederzulegen und handbemalte Kreuze aufzustellen. Gemeinsam mit Familie und Freunden wird bei traditionellen Speisen, Gebeten und Liedern an die Verstorbenen erinnert.

Wie viele andere Feste in Lateinamerika vereinen die Feierlichkeiten des Día de los Difuntos uralte indigene Rituale mit katholischen Traditionen. Bereits die Urvölker Ecuadors feierten den Totenkult, mit Ankunft der Spanier Ende des 14. Jahrhunderts wurde er mit der christlichen Kultur verschmolzen.

Pilgerstätte Calderón Friedhof

Der Friedhof von Calderón, 30 Minuten nordöstlich von Quito, ist eine der berühmtesten Ruhestätten der Region und besonders für die indigene Bevölkerung eine beliebte Pilgerstätte am Tag der Toten. In Gedenken an die Vorfahren trifft man sich an deren Gräbern und genießt gemeinsam deren Lieblingsgerichte – der Überlieferung zufolge führen die Verstorbenen im Jenseits ein ähnliches Dasein wie zu Lebzeiten.

Kulinarische Highlights: Colada Morada und Guaguas de Pan

Auch dem Gaumen wird während der Feierlichkeiten am Día de los Difuntos einiges geboten. Traditionell trinken die Ecuadorianer Colada Morada, eine eher flüssige ecuadorianische Süßspeise. Die Colada Morada wird aus schwarzem Maismehl und Früchten wie Bergpapaya oder Andenbrombeere zubereitet. Dazu reichen die Quiteños traditionell Guaguas de Pan. Das Wort Guagua stammt aus der Quechua-Sprachfamilie und bedeutet „Kind“. Die bunt verzierten Hefeteigbrote, die mit Käse, Sahne, Feigen oder Schokolade gefüllt werden, sollen an die Toten –insbesondere an die toten Kinder – erinnern.

Nachtführungen durch die Altstadt Quitos

Vom 1. bis 4. November lädt das Künstlerkollektiv Quito Eterno zu einer Nachtführung durch das historische Zentrum der Stadt ein und informiert in traditionellen Kostümen über die verschiedenen Bestattungsbräuche der Region. Die Tour umfasst einen Besuch des Friedhofs von San Diego, des Museums María Augusta Urrutia, der Krypten von La Compañía, der Basílica del Voto Nacional und des Klosters Santo Domingo.

Patrimonialfestival der Toten

Am Tag der Toten findet ab 10.30 Uhr auch das Patrimonialfest der Toten auf dem Unabhängigkeitsplatz Quitos statt. Dabei zeigt eine Bildinstallation die lange Tradition dieses Feiertags und des harmonischen Umgangs mit dem Tod. Das Ballettensemble Folclórico Nacional Jacchigua führt anschließend verschiedene regionale Tänze vor – etwa den Gebetstanz und den Sumak Kawsay-Tanz. Sumak Kawsay ist das indigene Wort für „buen vivir“ (zu Deutsch: Gutes Leben) und erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance in Ecuador und Bolivien. Seit mehr als acht Jahren ist das „Bruttonationalglück“ als Staatsziel in der Verfassung verankert.

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