127 Todesopfer bei Unruhen: Vor Reisen nach Nicaragua wird abgeraten – Update

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Seit dem 6. Mai 2018, verstärkt seit dem 11. /12. Mai und am 23. Mai 2018 kam es in verschiedenen Städten des Landes zu erneuten gewaltsamen Ausschreitungen (Foto: ScreenshotYouTube)
Datum: 01. Juni 2018
Uhrzeit: 11:23 Uhr
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Autor: Redaktion
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Auf Grund von Protesten gegen eine Reform des Sozialversicherungssystems kam es ab dem 18. April 2018 in der Hauptstadt Managua und in verschiedenen Städten des Landes zu mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen mit zahlreichen Toten und Verletzten sowie Brandstiftungen und Plünderungen. Die darauffolgenden Großdemonstrationen verliefen zunächst friedlich. Seit dem 6. Mai 2018, verstärkt seit dem 11. /12. Mai und am 23. Mai 2018 kam es in verschiedenen Städten des Landes zu erneuten gewaltsamen Ausschreitungen, teilweise mit zahlreichen Verletzten und mehreren Toten (Anmerkung der Redaktion: Mindestens 15 Menschen sind am Mittwoch (30.) gestorben und mehr als hundert wurden in den letzten zwei Tagen verletzt). Ein vorläufiger Bericht der Interamerikanischen Menschenrechtskommission vom 21. Mai hat der Regierung schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Mit anhaltenden Demonstrationen, Mahnwachen und Protestaktionen muss auch in den nächsten Tagen gerechnet werden. Diese können aufgrund von Zusammenstößen mit Schlägertrupps oder Polizeikräften jederzeit in gewaltsame Auseinandersetzungen umschlagen. Im ganzen Land wurden Straßensperren errichtet. Gerüchte über einen unbegrenzten Generalstreik führen zu verstärkten Lebensmitteleinkäufen.

Reisende werden gebeten, die lokalen Medien zu verfolgen, sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen fernzuhalten (ggf. Verhaftungsgefahr) und Anweisungen von Sicherheitskräften Folge zu leisten. Nächtliche Bewegungen sollten vermieden werden. Es wird dringend empfohlen, auch bei Abflügen in der Nacht die Fahrt zum Flughafen bei Tageslicht durchzuführen. Flughafen und Grenzübergänge arbeiten derzeit normal.

Von nicht erforderlichen Reisen nach Nicaragua wird derzeit dringend abgeraten.

Auswärtiges Amt, 1. Juni 2018

Update, 3. Juni

Als Reaktion auf das „schlimmste Massaker in Friedenszeiten“ hat die Opposition neue Massenproteste angekündigt. Mindestens fünf Menschen sind durch die Repression der Polizei gegen Demonstranten in der Stadt Masaya ums Leben gekommen, während zwei weitere Menschen in Estelí und ein US-Bürger in Managua gestorben sind.

Update, 5. Juni

Bei Unruhen ist es erneut zu Todesopfern gekommen. Insgesamt starben damit mindestens 127 Personen.

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