Am kommenden Sonntag (7.) wählen die Brasilianer ihr neues Staatsoberhaupt. Die Umfragen führt seit Wochen der rechtsextreme Kongressabgeordnete Jair Messias Bolsonaro an, der sich zunehmend die Unterstützung des Finanzmarkts und der weiblichen Wählerschaft sichert. Im größten Land Lateinamerikas werden der Präsident, die Gouverneure und Bürgermeister der Kommunen mit über 200.000 Wahlberechtigten durch ein System von bis zu zwei Wahlgängen gewählt. Um im ersten Wahlgang erfolgreich zu sein, muss ein Kandidat die Hälfte der gültigen Stimmen plus eins auf sich vereinen. Ist dies nicht der Fall – wie immerhin bei drei der fünf Präsidentschaftswahlen seit der Verfassungsänderung von 1988 – findet ein zweiter Wahlgang („Stichwahl“) mit den zwei bestplatzierten Kandidaten statt. Bolsonaro hat seine Anhänger am Mittwochabend (3.) Ortszeit um „etwas mehr Unterstützung“ gebeten, damit er bereits im ersten Wahlgang bestätigt wird.
Vor seinen Anhängern gab er bekannt, dass er zwei „Superministerien“ schaffen will, die Finanzen und Planung einerseits und Landwirtschaft und Umwelt andererseits vereinen. Nach seinen Worten handelt es sich dabei um ein Modell der Zentralisierung, das in einigen entwickelten Ländern bereits existiert. Er wies darauf hin, dass der Finanzmarkt und internationale Wirtschaftsexperten seinem Wirtschaftsprogramm vertrauen. „Umfragen von Ibope (Institut für Öffentliche Meinung) belegen, dass wir zehn Punkte vor Haddad liegen. Nach Bekanntgabe der Umfragen stieg die Börse um vier Prozent – der höchste tägliche Anstieg seit November 2016 – und der Dollar fiel unter vier Reais auf 3,93. Das kommt zum großen Teil von dem Vertrauen, das sie in unseren (…) zukünftigen Minister für Finanzen und Planung haben, Superminister Paulo Guedes“.
Leider kein Kommentar vorhanden!