Die „Reichskristallnacht“ ist als einer der größten „Rückfälle in die Barbarei“ des ‚Abendlandes‘ seit dem Mittelalter in die Geschichte Europas und Deutschlands eingegangen. Die Novemberpogrome 1938 – bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 – waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich. In der Pogromnacht wurden etwa 400 Juden ermordet, weitere 400 kamen in den Folgetagen ums Leben. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Dem 80. Jahrestag der „Reichskristallnacht“
wird an diesem Montagabend (12.) Ortszeit bei einer Zeremonie beim jüdischen Holocaust-Mahnmal in Bom Retiro, einem zentralen Stadtteil in der brasilianischen Megaq-Metropole São Paulo, gedacht. Die Einrichtung wurde vor einem Jahr eingeweiht und erhielt bisher mehr als 15.000 Besuche.
Die Gedenkstätte soll die jüdische Gemeinschaft, Holocaust-Überlebende und Behörden zusammenbringen. Am Montag werden der dritte und vierte Band der „Stimmen des Holocaust“ (Vozes do Holocausto) der Forscherinnen/Historikerinnen Maria Luiza Tucci Carneiro und Rachel Mizrahi präsentiert. Die Werke beinhalten mehr als 300 Berichte über Flüchtlinge aus dem Nazifaschismus und Überlebende des Massakers an Juden. Die Autoren sind Teil des Laboratoriums für Studien zu Ethnizität, Rassismus und Diskriminierung (LEER) der Universität von São Paulo. Außerdem wird das Fotobuch „Überlebende des Holocaust“ des Fotografen und Mitglied des Kurators der Gedenkstätte, Luiz Rampazzo, veröffentlicht.
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