Der bereits inhaftierte ehemalige brasilianische Finanzminister Antonio Palocci hat die ehemaligen Staatsoberhäupter Luiz Inácio Lula da Silva und Dilma Rousseff erneut schwer belastet und direkt mit dem größten Korruptionsskandal des Landes in Verbindung gebracht. Palocci, der seit 2016 wegen Korruption und Geldwäsche inhaftiert ist, war einer der einflussreichsten Männer in den Regierungen von Lula und Roussef. Er leitete ihre Wahlkämpfe und war unter anderem Leiter des Finanzministeriums.
In einer mit der Justiz unterzeichneten Kooperationsvereinbarung sagte Palocci aus, dass Lula mehrere Pensionsfondsmanager massiv dazu drängte in eine Firma zu investieren, die speziell dazu gegründet wurde um Bohrschiffe und -plattformen für die staatliche Ölgesellschaft Petrobras zu bauen. Nach seinen Worten übten sowohl Lula als auch Roussef massiven Druck auf die Direktoren der Pensionsfonds der „Banco do Brasil“, „Caixa Economica Federal“ und „Petrobras“ aus. Die von der linken Arbeiterpartei (PT) in diese Positionen berufenen Personen wurden angewiesen, ohne die staatlichen vorgeschriebenen Kontrollen/Analysen Gelder in verschiedene Projekte zu investieren.
Lula verbüßt bereits eine 12-jährige Haftstrafe wegen passiver Korruption und Geldwäsche. Weitere fünf Prozesse warten auf die einstige Links-Ikone und angesichts der Beweislage gilt es als sicher, dass weitere Verurteilungen folgen. In Brasilien laufen bereits Wetten, ob die Gefängnisstrafe auf zwanzig, dreißig oder vierzig Jahre erhöht wird.
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